Auf der Internetseite der Gemeinde wurde eine Präsentation vom Flughafen (FBB) veröffentlicht. Da wird mitgeteilt, dass nach dem Coronaeinbruch die Fluggastzahlen wieder steigen, aber noch weit von den Zahlen von vor Corona liegen. Von den 35,6 Millionen Passagieren von 2019 kam man in 2023 gerade mal auf 23 Millionen.
2000 Menschen arbeiten bei der FBB und der Flughafen soll ein Wirtschaftsmotor sein. Aber, der Nachbar macht Krach. Die Flugrouten schneiden Schulzendorf im Norden, biegen im Westen vor Schulzendorf ab (Hoffmannkurve) oder gehen direkt über das Zentrum von Schulzendorf. Die Hoffmannkurve kriegen die Flieger selten, denn von „im Westen vor Schulzendorf abdrehen“ kann nicht die Rede sein. Die Flugbahn der Hoffmannkurve ist ziemlich breit. Der ausgewählte Tag für die Darstellung in der Präsentation, scheint ein besonderer Tag zu sein. Denn die Flugspuren berühren Schulzendorf kaum. Die Realität sieht anders aus. Oftmals fliegen Maschinen fast über die Miersdorfer Straße. Im Februar sind sogar 25 Maschinen quer über Schulzendorf geflogen. Aber dann auch nur bei Ostwind. So etwas kommt im Sommer noch häufiger vor.
Die Messwerte der Messstationen in Schulzendorf weisen Dezibelzahlen des Dauerschallpegels von bis zu 58 dB auf. Schallschutz bekommt man für den Tagschutzbereich aber erst ab mehr als 60 dB. Trotzdem wurden 1206 Anträge auf Schallschutz gestellt, von denen nur 94 umgesetzt und 190 teilweise umgesetzt wurden. Da fragt man sich auch gleich, was „teilweise umgesetzt“ bedeuten mag. Vielleicht wurde nur die Hälfte der Schallschutzfenster eingebaut, weil die Handwerker fehlen. In 545 Fällen wurden die Maßnahmen nicht umgesetzt.
Ist nun der Flughafen ein guter Nachbar? Wie bereits erwähnt macht der Nachbar ordentlich Krach. Allerdings weniger als erwartet. Die Spitzenwerte können aber noch kommen. Das Schallschutzprogramm wurde bisher nicht vollständig umgesetzt und die Flugzeuge fliegen scheinbar wie sie wollen. Gut, für das Fliegen ist der Nachbar nicht verantwortlich und dass der Flughafen Krach machen wird, war zu erwarten. Anzunehmen, dass man die Flugzeuge an einem Flughafen nicht hören würde, ist naiv. Um ein guter Nachbar zu sein, müsste der Flughafen dann eben das Schallschutzprogramm beenden und wenigstens alle Anträge umsetzen. Mal sehen, wie lange das noch dauert.