
Die Parteien werden einfallsreich, wenn es um Wahlwerbung geht, die FDP hat es jetzt aber übertrieben. Die Straßen werden immer mehr mit Plakaten zugehängt. Auf diesen Plakaten sieht man freundlich lächelnde Menschen oder unappetitlich fremdenfeindliche Sprüche. Jetzt wurde ein Rapsfeld missbraucht.
Nachdem die FDP schon einmal das Wahlziel auf Schuhsohlen druckte, wurde nun ein Rapsfeld als riesengroßes Wahlplakat umgewandelt. Der Raps blüht wunderbar gelb an der Ernst-Thälmann-Straße. Diese gelbe Farbe ist der Hintergrund eines riesengroßen FDP-Logos. Nur aus der Luft kann man die dunkelblauen Buchstaben „FDP“ auf diesem Hintergrund sehen. Piloten und Urlaubsflieger auf dem Weg nach Europa können erkennen, wen sie zur Europawahl wählen sollen.
Die FDP muss sich ja ganz schön ins Zeug legen. Sie ist nicht mehr im Bundestag vertreten, in der Gemeindevertretung ist die FDP-Vertreterin Anna-Flora Kesser aus der Partei ausgetreten und zur CDU übergelaufen. Gerüchten zu Folge sei sie ausgetreten, weil der Parteiausschluss bevor stand. Es ist aber nicht bekannt, was zum Parteiausschlussverfahren geführt haben könnte.
Andere Parteien haben sich bisher nur auf Plakate beschränkt. In den nächsten Tagen muss man mit bunten Flyern in den Briefkästen rechnen, auf denen man von hohlen Sprüchen und amateurhaft verzerrten Kandidatenfotos belästigt wird. Seit einigen Jahren bereitet sich die NPD auf Wahlen mit markigen Sprüchen auf der Internetseite „schulzendorfer.de“ vor. Dort hat sie uneingeschränkte Entfaltungsmöglichkeiten. Der für die Site verantwortliche Anbieter Michael Wolff unterstützt damit die Verbreitung des NPD-Gedankenguts und begründet das auch noch damit, er stehe für Meinungsvielfalt. Kritische Meinungen ihm gegenüber gehören aber nicht zur Meinungsvielfalt. Diese Kommentare veröffentlicht er nicht.
Andere Parteien posten in Facebook und twittern. An Oberflächlichkeit lassen sich diese Äußerungen nicht mehr überbieten. Die Wähler werden allesamt für dumm verkauft.
Also, seid wachsam!