Vorflächenthema nach sechs Jahren beendet

Sechs Jahre haben die Mitglieder des Gemeinderats über Vorflächen diskutiert, nun endlich haben sie sich entschieden. Die Vorflächen sollen nicht an die Hinteranlieger verkauft werden.

Die sogenannten Vorflächen sind etwa drei Meter breite Grundstücksstreifen, die das Grundstück der Hinteranlieger vom Straßenland abtrennen und zum Eigentum der Gemeinde gehören. Aus dem Rathaus hört man, dass die Hinteranlieger deshalb als „nicht erschlossen“ gelten. Das bedeutet, die Grundstücke hinter den Vorflächen sind eigentlich nichts wert, weil man sie ja gar nicht betreten kann, ohne ein fremdes Grundstück zuvor betreten und überqueren zu müssen. Wenn der Eigentümer der Vorfläche das Betreten verweigert, kommt man nicht zu seinem Grundstück.

In den vergangenen sechs Jahren sollte geklärt werden, ob die Gemeinde die Vorflächen behalten soll oder an die Hinteranlieger verkaufen soll. Die Hinteranlieger nutzen bereits seit vielen Jahren die Vorflächen ohne dafür zu bezahlen. Jetzt muss der Bürgermeister von den Hinteranliegern eine Pacht fordern oder den Zaun einfach zu machen. Das wird dann so nicht gehen. Es gäbe da ein Notwegerecht.

Schade für die Hinteranlieger. Die müssen jetzt die Pacht bezahlen. Nach einigen Jahren werden sie so viel Pacht gezahlt haben, wie die Vorflächen jetzt wert sind. Und dann gehören ihnen noch immer nicht die Vorflächen. Finanziell gesehen also ein Minusgeschäft.

Der Gemeinderat will also die Vorflächen behalten. Was damit gemacht werden soll, wurde bisher nicht bekannt. In öffentliches Straßenland umwidmen wird wohl nicht das Ziel sein. Dann hätte man keine einheitliche Grundstücksfluchtlinie mehr. Die Verwaltung wird aber mehr zu tun haben, sie muss sich nun monatlich um die Pachteinzahlungen kümmern. Da bestimmt nicht jeder regelmäßig zahlen wird, muss gemahnt werden und so weiter.

Die Abstimmung im Gemeinderat erfolgte namentlich. Das wird gerne verlangt, wenn die eine Fraktion die andere Fraktion unter Druck setzen möchte. Nach der Abstimmung wird im Sitzungsprotokoll für immer festgeschrieben sein, wer wie abgestimmt hat.

Also liebe Hinteranlieger von Vorflächen, ihr könnt bequem nachlesen, wer euch die Pacht beschert hat. Erinnert euch daran zur nächsten Wahl!

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