
Uwe Pfeiffer aus Mittenwalde wurde abgewählt, weil er Rechnungen bezahlen ließ, obwohl die Arbeit noch nicht gemacht war. Außerdem sollen Auftragnehmer der Stadt bei ihm privat gearbeitet haben. Swen Ennullat aus Königs Wusterhausen wurde abgewählt, weil er sich nicht mit den Stadtverordneten vertrug und Beschlüsse nicht umsetzte. Lars Kolan aus Lübben ist zurückgetreten, weil man ihm Unregelmäßigkeiten bei einem Grundstücksverkauf unterstellte. Angela Homuth wurde abgewählt, weil sie sich aus einem Bestechungsvorwurf mit einer Strafzahlung rettete. Nun ist Klaus-Dieter Quasdorf, der Bürgermeister aus Bestensee dran. Erst wurde berichtet, dass er seinen Kämmerer aussperrt, nun wird ihm und seinem Kämmerer Untreue und Bestechlichkeit vorgeworfen. Gemeindevertreter wollen wissen, dass auffällig oft bei Vergaben ortsansässige Firmen den Zuschlag erhalten haben. In anderen Gemeinden wird von Gemeinderäten gerade gefordert, mehr die ortsansässigen Unternehmen mit Aufträgen zu berücksichtigen. Was ist denn nun richtig? Es ist gut, wenn die ortsansässigen Unternehmen Aufträge bekommen, damit sie überleben können. Falsch ist es, nicht das günstigste Angebot zu nehmen. Also können ortsansässige Firmen nur Aufträge erhalten, wenn sie günstiger als die anderen Bewerber sind. Dem Bürgermeister von Bestensee wird aber unterstellt, dass er das gerade nicht getan hat. Klaus-Dieter Quasdorf ist seit mehr als 25 Jahre Bürgermeister in Bestensee. Da kennt man Hinz und Kunz. Bestimmt bestehen gute Beziehungen zu den Firmen am Ort. Man trifft sich auf Dorffesten, hat ein gutes Verhältnis und manchmal ist die Lösung schnell da, wenn man mal eben bei seinem Duzfreund anruft. Wenn das Unternehmen hilft, weil es den Ort unterstützen will, ist es ja gut. Hilft das Unternehmen, weil es sich davon Aufträge verspricht, wird eine Grauzone betreten. Kommt es dann zu Aufträgen, weil man sich kennt und nicht weil das Angebot günstiger war, ist man bereits in der roten Zone.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun. Sicher werden die Ermittlungen eine Weile dauern. Der Bürgermeister hat bereits verkündet, dass er zurücktreten wird. Aber nicht, weil er sich schuldig fühlt und auch gar nicht schon jetzt, sondern erst im Jahr 2024, weil er dann 30 Jahre Bürgermeister sein wird. Der Ruhestand ist ihm dann zu gönnen. Hoffentlich kann er den Ruhestand auch genießen und sitzt nicht im Gefängnis.