
Sven Herzberger, Bürgermeister von Zeuthen, will Landrat werden. In der Woche hat die Märkische Allgemeine Zeitung zweimal darüber berichtet, nach knapp fünf Jahren im Amt strebt Herzberger nach höheren Aufgaben. Sein Ziel ist eine Unterstützung durch eine Listenvereinigung, die ihn zur Wahl aufstellen soll. Das ist ein guter Plan, somit würde er gleich mehrere Parteien und deren Mitglieder für sich gewinnen. Die Reaktionen sind entsprechernd deutlich. Die SPD wird sicher nicht für eine Listenvereinigung für Herzberger zur Verfügung stehen. Sie geht davon aus, dass sie weiterhin den Landrat stellen wird und sortiert eben gerade nur, wer es denn aus der eigenen Partei sein soll. Interessanterweise zerlegt sich die Partei dabei selbst. Ortsvereine unterstützen nicht einmal die eigenen Kandidaten. Kurios war die Ablehnung der Kandidatin Susanne Rieckhof, die aus der Ortsgruppe Königs Wusterhausen stammt und von ihr aber nicht unterstützt wird. Diese Ortsgruppe empfiehlt Heiko Jahn als Landratskandidat.
Ein Sprecher der SPD aus Zeuthen hat auch gleich die Qualifikation Herzbergers in Frage gestellt. Er könne bisher als Bürgermeister nichts vorweisen. Ganz anders sind die Stimmen der Linken. Sie loben seine vermittelnde Art. Die FDP findet die Bereitschaft zur Kandidatur auch gut. Die Grünen üben eher Kritik. Fraglich ist, ob die Grünen selbst einen Kandidaten zur Landratswahl aufstellen.
Die Chancen, neuer Landrat zu werden, stehen gut. Der amtierende Landrat Stephan Loge wird nicht wieder zur Wahl stehen. Es kann also sein, dass sich viele Kandidaten melden werden. Man muss sich auf Stichwahlen einstellen.
Voraussichtlich im September 2023 wird die Landratswahl stattfinden. Herzberger wird nun ein Jahr Zeit haben, sich im Landkreis noch bekannter zu machen. Wie das neben dem Bürgermeisteramt geht, ist noch ungeklärt. Kritiker fürchten, dass er sich nicht mehr richtig um seine Arbeit kümmern wird. Man darf gespannt sein, wer sich noch alles als Kandidat zu erkennen geben wird und wie die jeweiligen Wahlkampfstrategien aussehen werden. Ab Juli 2023 werden wir die Plakate sehen und auf Marktplätzen werden dann Blumen und Flyer verteilt. Spannent wird es allemal.