
Endlich ist er fertig, der Gehweg an der Thälmannstraße. Über zehn Jahre hat Joachim Kolberg für diesen Weg gekämpft. Der Gehweg, der eigentlich für ihn und seine Kinder gebaut werden sollte. Gut hätte er gepasst, als Joachim Kolberg noch im Forstweg wohnte. Nun können wenigstens seine Enkel den Weg benutzen. Lange Jahre war Herbert Burmeister sein Widersacher. Als er damals Bürgermeister war hat er bei jeder Gelegenheit erklärt, an der Thälmannstraße kann man keinen Gehweg bauen. Das gefährde den Bebauungsplan Ritterschlag. Erst der neue Bürgermeister Markus Mücke hat dies prüfen lassen. Und siehe da, der Weg konnte doch dort gebaut werden. Nun ist aber der Streit zwischen Herbert und Achim beendet. Seit Herbert Burmeister im Gemeinderat sitzt, hat er sich auch für den Gehweg eingesetzt. Auf einmal ist er ganz wichtig, der Geh- und Radweg. Was er früher gesagt hat ist vergessen. Vielleicht war der Gehweg das Zugeständnis von Herbert Burmeister für die Koalition zwischen den Linken und der CDU.
Beide haben sich damit ein Denkmal gesetzt. Man muss sie nur auf den Gehweg ansprechen und beide werden ausführlich erläutern, dass der Weg ganz wichtig ist und sie das schon immer gewusst haben. Nur durch ihre Beharrlichkeit konnte er in diesen Tagen eröffnet werden.
Die Einwohner in der Rosa-Luxemburg-Straße oder der Fritz-Reuter-Straße werden wohl kein Verständnis dafür aufbringen. Sie warten schon lange auf die Befestigung der Gehwege in ihren Straßen. Selbst die MAZ hat darüber berichtet. Ein Geh- und Radweg in der Thälmannstraße, der sogar beleuchtet wird, obwohl da kaum einer wohnt. Naja, außer den Enkeln von Joachim Kolberg. Die anderen Schulzendorfer müssen eben noch auf ihre Gehwege und auf die Beleuchtung warten.
Ein geheimer Gemeinderatsbeschluss hat dem Geh- und Radweg auch einen Namen gegeben. „Herbert-und-Achim-Weg“! Da ist es, das Denkmal, das sich beide redlich verdient haben. Eben keine schnöde Ehrenbürgerschaft, sondern ein Weg wurde nach ihnen benannt. Das bleibt für immer.