
Von Schulzendorf spricht man gern als Schlafstadt vor den Toren Berlins. So richtig viel los ist in Schulzendorf wirklich nicht. Selbst die bevorstehende Bürgermeisterwahl ist offensichtlich kein Grund, Veranstaltungen durchzuführen oder Plakate aufzuhängen. Da sieht es in Eichwalde und Zeuthen ganz anders aus. Dort hängen bereits Plakate der Kandidaten, die für Informationsveranstaltungen werben. Wahlplakate sind nämlich noch nicht erlaubt. Die Kandidaten wenden den Trick an, ihr Bild auf ein Werbeplakat zu setzen. Die Informationsveranstaltungen finden natürlich auch statt. Es wird über Bildung, Bürgerhaushalt und Kultur informiert. Geschickt stellen die Kandidaten ihre Bürgermeisterpläne in den Bürgertreffs vor. So kommen sie mit den Bürgern ins Gespräch und sammeln Sympathiepunkte.
In Schulzendorf ist das ganz anders. Die Märkische Allgemeine hat zwar mitgeteilt, dass es Kandidatinnen für den Bürgermeisterposten gibt, mehr aber auch nicht. Immerhin hat sich Frau Tauche einmal ins Ortszentrum gestellt und Informationsmaterial verteilt. Frau Brühl ist irgendwie noch gar nicht aufgetaucht. Beide werden sich wohl zukünftig häufiger im Gemeinderat zu Wort melden, denn als Bürgermeisterkandidaten haben sie plötzlich eine Meinung, die andere hören sollen.
Und der amtierende Bürgermeister? Was macht Mücke im Wahlkampf? Mücke hat sich bereits im vergangenen Jahr für die Wahl aufstellen lassen. Übrigens, von den drei Bürgermeistern aus Zeuthen, Eichwalde und Schulzendorf ist er der einzige, der sich wieder zur Wahl stellt. Wahlkampf macht er bisher nicht. Eigentlich ist er so viel oder so wenig da, wie er immer da war. Er macht seinen Job ohne viel Gewese. Der Wahlkampf droht, langweilig zu werden. Immerhin kann man sich auf die Akteure drum herum verlassen. Frau Pawlik traut ihrer Kandidatin das Erreichen der Stichwahl nicht zu und kündigt an, dass das Bürgerbündnis Frau Tauche unterstützen wird und Joachim Kolberg zieht wieder sein uraltes BVG-Schaffner-blaues Sakko an, um jedem zu erzählen, dass er Frau Tauche gut findet. Es ist nicht einfach, Fürsprecher zu finden, mit denen man für sich Werbung machen kann und die nicht peinlich sind.