
Das hat man nicht für möglich gehalten. Herbert Burmeister und Joachim Kolberg, die Platzhirsche des Gemeinderats, stimmen dem Vorschlag des Bürgermeisters Markus Mücke zu, die Freiligrathstraße komplett auszubauen. Seit einer gefühlten Unendlichkeit ist die Freiligrathstraße auf Höhe des Millionenackers in einem desolaten Zustand. Burmeister hat während seiner Amtszeit als Bürgermeister immer wieder gepredigt, die Straße werde von dem Investor der Waldsiedlung gebaut. Nur war lange Zeit kein Investor in Sicht. Nun hat das Grundstück seit einigen Jahren einen Eigentümer, der dort Einfamilienhäuser und Stadtvillen bauen will. Dazu muss aber erst der Bebauungsplan geändert werden. Wann die Änderung durch ist, ist nicht bekannt. Der Gemeinderat wollte bis zur Sanierung eines Investors die Freiligrathstraße provisorisch reparieren lassen. Es sollte mal eben etwas Asphalt aufgetragen werden, dann geht das schon wieder. Der Bürgermeister war eher dagegen. In der Zeitung wird er zitiert, dass das rausgeschmissenes Geld wäre. Solche Provisorien würden in Kürze wieder aufbrechen. Kolberg, der sich zunächst für eine schnelle Lösung ausgesprochen hat, hat (wiedereinmal) seine Meinung geändert. Ein Neubau sei immer besser als eine Reparatur. Auch Burmeister stimmt dem Bürgermeister zu, der Neubau sei die einzige Variante, die gewährleistet, dass die Entwässerung funktioniert. Das Thema Freiligrathstraße kam immer wieder auf die Tagesordnung. Aus allen Ecken des Gemeinderats schimpfte man über den schlechten Zustand. Mücke hat immer geantwortet, nur ein Neubau sei eine sinnvolle Lösung, denn das Regenwasser kann nicht einfach in den Wald geleitet werden. Aber, die Gemeinde muss dabei erhebliche Kosten tragen. Dazu war man im Gemeinderat nicht bereit, es sollte eher geflickt werden. Jetzt stehen die Aktien anders. Allerdings, so richtig entscheiden konnte man sich aber doch nicht. Einen Beschluss wollte man (wiedereinmal) im Hauptausschuss nicht fassen. Offensichtlich bekamen die Abgeordneten wieder weiche Knie.
Jetzt muss geklärt werden, was der Neubau kosten wird, ob alle mit dem Verlust der Bäume einverstanden sind und ob der Eigentümer des Millionenackers wirklich an den Kosten beteiligt werden kann. Auf der anderen Straßenseite gibt es ja noch einen Eigentümer. Ob der Waldbesitzer auch für die Straße zahlen muss?