
Heinz Erhardt trug schon das Gedicht vor: Im Herbst bei kaltem Wetter fallen vom Baum die Blätter – Donnerwetter! Im Frühjahr dann, sind sie wieder dran. Sieh mal an. Joachim Kolberg, der CDU Chef und Gemeinderatsvorsitzender in Schulzendorf, ist das auch schon aufgefallen. Denn pünktlich zum Herbst möchte er die Straßenreinigungssatzung ändern und das Laub der Straßenbäume vom Bauhof abholen lassen. Das jedenfalls hat er im Gemeinderat vorgeschlagen und hat gleich mal eine Abfuhr erhalten. Schnell hat er seinen Beschluss in die Ausschüsse verwiesen, wo er nun behandelt wird. Dort hat er ja mit seinem Vorhaben auch kein Glück. Die Idee ist an sich im Gemeinderat beliebt, die Ausführung ist aber schlecht. Er hatte gedacht, man ändert mal ganz schnell die Satzung und dann ist das Laub weg. Vom Bürgermeister musste er belehrt werden, dass man erst einmal eine Firma suchen muss, die beauftragt wird, das Laub abzuholen. Eine Beauftragung geht nur, wenn zuvor eine Ausschreibung erfolgte. Die Verwaltung kann nicht einfach so eine Firma beauftragen. Das sollte er aber als langjähriges Gemeinderatsmitglied und als ehemaliger Bürgermeisterkandidat wissen. Sehr einsichtig scheint er nicht zu sein. Die Verwaltung hat nun einen Gegenantrag eingebracht und beschrieben, wie man das richtig vorbereitet. Trotzdem bringt er seinen unvollständigen Antrag zweimal zur Abstimmung, erfährt Niederlagen und stimmt dann noch dem Gegenantrag der Verwaltung zu.
Na gut, das wollen wir ihm mal nachsehen. Dann kommt aber gleich die nächste Posse. Kaum hat er gemerkt, dass sein Beschluss nichts ist, schlägt er vor, Laubsäcke an die Bürger zu verteilen. Die Verwaltung soll Laubsäcke kaufen und die dann den Grundstücksbesitzern zuteilen. Das hört sich sehr bürgerfreundlich an. Der Kolberg kümmert sich, toll. Hat er auch das Geld für die Säcke im Haushalt eingeplant? Wie viele Säcke soll denn jeder Haushalt bekommen? Wer entscheidet, wer mehr Säcke bekommt als der andere Haushalt? Was ist, wenn die Laubsäcke mit dem Laub aus dem Garten gefüllt werden und das Straßenlaub liegen bleibt? Daran hat er natürlich nicht gedacht. Das Laubsackgeschenk ist auch viel einfacher zu verkünden, um die anderen Dinge muss sich eben ein anderer kümmern.