Finanzausschuss ist kopflos

In der vergangenen Woche tagte der Finanzausschuss in Schulzendorf. Es war eine Sitzung ohne den von der AFD benannten Markus Hecker, der ist vor einigen Monaten von seinem Amt zurückgetreten. Offensichtlich ist die verantwortungsvolle Arbeit im Gemeinderat doch etwas anderes als aus der zweiten Reihe „Lügenpresse“ oder „wir sind das Volk“ zu brüllen. Die AFD-Leute erkennen, die Welt ist doch nicht so einfach.

Der Vertreter des Vorsitzenden ist Guido Thieke von der CDU. Einigen ist er noch in Erinnerung, er wollte einmal Bürgermeister werden. Jetzt ist er der Vorsitzende des Finanzausschusses und kann schon mal in einer Leitungsfunktion üben. Eine Tagesordnung zu bestimmen, die dann auch so umgesetzt und abgehandelt werden kann, kann er jedenfalls bisher noch nicht. Die erste Beschlussvorlage wurde gleich zum Beginn der Sitzung gestrichen. Es war eine Vorlage von der CDU, also der eigenen Partei. Thieke setzt den Punkt auf die Tagesordnung und muss ihn gleich wieder herunter nehmen, weil der Text noch nicht fertig ist.

Dann ruft er die anderen Tagesordnungspunkte auf, die teilweise klar und direkt oder verwirrt behandelt werden. Die letzten Tagesordnungspunkte wurden erst gar nicht aufgerufen, weil sie schon in den anderen Punkten zuvor behandelt wurden. Eine Struktur konnten man in der Sitzung nicht erkennen. Die Sitzung war kopf- und führungslos.

Eigentlich müssten die Leute von der AFD einen Vorsitzenden benennen. Nach dem ihr Spitzenkandidat aufgegeben hat, ist keiner mehr da, der eine Sitzung leiten könnte. Einen Vorsitzenden aus einer anderen Partei kann die AFD nicht benennen, denn kein vernünftiger Mensch lässt sich von der AFD auf einen Vorstandsposten setzen. Na klar, einer schon. Joachim Kolberg ließ sich von der AFD zum Vorsitzenden des Gemeinderats wählen. Hätte er damals nicht bei der AFD um die Unterstützung gebettelt, hätte er keine Mehrheit gehabt. Das konnte man noch verschleiern, es war ja eine geheime Wahl. Aber die Benennung eines Ausschussvorsitzes ist öffentlich. Da wird klar sein, wer sich von der AFD benennen lässt. Eine Lösung ist nicht absehbar, so wird Thieke wohl die nächsten Jahre weiter „Vorsitz“ üben, zum Leid der anderen Parteien.

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