
Der Gemeinderat hat wieder einmal in der vergangenen Woche getagt und fast alle Beschlüsse einstimmig gefasst. Eine Satzung über Gebühren der Feuerwehr, eine weitere Satzung über die Aufwandsentschädigung der Feuerwehr, eine Zustimmung einer außerplanmäßigen Ausgabe und die Bildung eines Wahlausschusses wurden von allen Gemeinderäten beschlossen.Nur beim Beschluss über einen Bebauungsplan war es knapp. Da ging es um einen „Natur- und Gewerbepark“ im Rosengarten. Das ist das Feld gegenüber vom Ritterschlag. Diese Abstimmung ging acht zu sechs zu zwei aus. Acht stimmten für den Plan, sechs waren dagegen und zwei hatten wieder einmal keine Meinung dazu. Dieser Beschluss soll der Beginn eines Verfahrens sein, das am Ende Baurecht für einen Gewerbepark bringen könnte. Bisher weiß aber niemand, wie die Bebauung erfolgen soll oder wie das Gebiet aussehen könnte. Der Beschluss nennt ganz viele Bedingungen, die erfüllt werden müssen, bevor es losgehen kann. Da ist die Rede von Gemeinbedarfsflächen zur Ortsentwicklung, von einer nachhaltigen umweltschonenden Freiraumentwicklung, von biologischer Vielfalt und einem Austausch mit den Eigentümern. Ein innovatives und nachhaltiges Modellprojekt soll entwickelt werden. Ökologische Aspekte, Klima-, Natur- und Landschaftsschutz, Energie- und Ressourceneffizienz, ressourcenschonender Umgang mit Wasser/Abwasser sollen beachtet werden. Viele schöne Begriffe sollen dafür sorgen, dass die Belastung für den Ort nur gering ausfallen wird. Die Kosten sollen von den Eigentümern der Fläche getragen werden, denn das Grundstück, das beplant werden soll gehört gar nicht der Gemeinde. Ein Baurecht wäre also ein Vorteil für die Eigentümer, deshalb sollen die Eigentümer auch die Planung bezahlen. Den Bau sollen die Eigentümer auch gleich übernehmen. Wer dann am Ende tatsächlich dort einziehen und einem Gewerbe nachgehen wird, ist unklar. Diese Unklarheit führte vielleicht sogar dazu, dass sechs Gemeinderäte dagegen gestimmt haben. Jetzt muss man abwarten, wie die Sache weiter geht.
Nach diesem Beschluss war dann auch gleich Schluss mit der Sitzung. Zwei weitere Tagesordnungspunkte wurden nicht mehr aufgerufen, denn es war dann schon nach 22 Uhr. Nach 22 Uhr darf kein weiterer Tagesordnungspunkt mehr aufgerufen werden. Es sei denn, es wird beantragt und keine Fraktion hat etwas dagegen. Die CDU hatte aber keine Lust mehr und hat dagegen gestimmt. Wahrscheinlich waren die CDU-Leute von der Diskussion schon so müde, dass sie die letzten beiden Punkte nicht mehr behandeln konnten. Dabei waren die letzten beiden Punkte gar nicht so anspruchsvoll. Es war sogar noch ein Punkt dabei, den die CDU selber eingebracht hatte. Man wollte also den eigenen Antrag nicht mehr behandeln.
Was mag aber zwischen 18 Uhr 30 und 22 Uhr geschehen sein, so dass mehr als drei Stunden für die wenigen Punkte nicht reichten und keine Zeit mehr für die letzten Punkte war. Es wurde ein Wegekonzept vorgestellt und der Bürgermeister hat über seine Arbeit berichtet. Die vorangegangenen Beschlüsse waren alle einstimmig. Also hat man sich doch ewig mit dem Natur- und Gewerbepark beschäftigt. Es muss eine heiße Diskussion gewesen sein.