
Der Gemeinderat Schulzendorf hat bereits zwei Sitzungen im neuen Jahr durchgeführt. Hat man vom letzten Jahr noch in Erinnerung, dass ständig verschoben, vertagt und nicht beschlossen wurde, so muss man sich in 2018 an nichts neues gewöhnen, es geht genauso weiter. Der Sozial- und der Ortsausschuss haben getagt, da wurden Tagesordnungspunkte gestrichen, vertagt und verschoben und kaum Entscheidungen gefällt. Immerhin war es dem Autor der Internetseite der Gemeinde wichtig darauf hinzuweisen, dass das Streichen eines Tagesordnungspunktes ein Regelverstoß war. Die Änderungen der Reihenfolge der Themen war ja auch wichtig, man fragt sich, ob man die Reihenfolge nicht gleich richtig festlegen kann und warum man das immer erst in der Sitzung korrigieren muss. Ansonsten wurde im Sozialausschuss über dieses und jenes debattiert und wieder nichts beschlossen. Der Haushalt 2018 war nicht einmal auf der Tagesordnung, obwohl der noch immer nicht entschieden ist. Muss man darüber nicht reden? Jedenfalls waren die besprochenen Themen so ausführlich, dass man gleich drei weitere Tagesordnungspunkte vertagt hat. Sehr strukturiert, ergebnisorientiert und konzentriert wirkt das nicht.
Im Ortsausschuss war es nicht viel anders. Da wurde gleich zum Anfang ein Tagesordnungspunkt abgesetzt, der auch nicht im Sozialausschuss behandelt wurde. Es war eine „Petition“ von einem Herrn Pohland. Diese Petition umfasst zig Seiten über den Flughafen und das Abwasserthema. Welches Ziel verfolgt Herr Pohland mit dieser Petition aus scheinbar wild zusammengewürfelten Themen und Dokumenten, Zeitungsausschnitten und Fotos? Hat das jemand verstanden? Wenn man sich den Kram durchliest, was wahrscheinlich niemand bis zum Ende schafft, kann man verstehen, warum die Petition aus den Tagesordnungen gestrichen wurde. Aber irgendjemand muss sich doch jemand damit befassen, oder traut sich doch noch der Gemeinderat, die Papiere einfach als Quatsch abzuhaken.
Interessant war auch, dass man im Ortsausschuss über Sand einer Buddelkiste diskutiert, die gar nicht existiert. Da ist natürlich klar, dass man dann keine Zeit mehr für den Haushalt hat.
Diskutiert und entschieden (!) wurde aber über die Coburger Straße. Einen Teil der Coburger Straße hat man als Gehweg umgebaut, jetzt soll er wieder Straße werden. So kann man sich auch beschäftigen, alle Straßen nach fünf Jahren in Gehwege umbauen und nach weiteren fünf Jahren wieder zurück.
Ziemlich kompliziert wirkt der geplante Bau der Beleuchtung in der Miersdorfer Straße. Ein Anwalt soll Sondersatzungen prüfen, wofür 11000 Euro ausgegeben werden müssen. Das wird notwendig, weil eine Beleuchtung an einer Straße gebaut werden soll, an der keiner wohnt. Wer versteht das?
Am schönsten ist die Geschichte von dem Einwohner, der seine Pakete nicht bekommt, weil sie in die gleichnamige Straße in Eichwalde geschickt werden. Um das zu vermeiden, sollen die Straßennamen oder die Postleitzahlen geändert werden. Würde es nicht reichen, wenn er einfach den Ort deutlich angeben würde?
Man merkt, der Gemeinderat befasst sich mit wirklich wichtigen Dingen. Wie schön, dass Schulzendorf so kompetente und gewissenhafte Gemeinderäte hat.