Eiskunstläuferin sammelt Unterschriften für Bürgermeisterabwahl

Die Märkische Allgemeine Zeitung berichtet über den Start der Unterschriftensammlung gegen die Bürgermeisterin Angela Homuth von Wildau. Eine Eiskunstläuferin, ein Ex-Hochschulpräsident und ein Versicherungsmakler machen sich auf, die Bürgermeisterin abwählen zu lassen. Als Gründe für die Abwahl werden Bestechlichkeit, Blockierung wichtiger Projekte und eine Stimmung der Angst genannt. Die Stimmung der Angst hat nichts mit Halloween zu tun. Menschen, die etwas gegen Homuth sagen wollen, haben Angst, dafür belangt zu werden. Das ist schon seltsam, wenn es stimmen sollte, was sie sagen wollen, brauchen sie ja keine Angst zu haben. Wenn sie aber hetzen und Unwahrheiten vorbringen wollen, wäre die Angst schon berechtigt. Oder ist eine andere Angst gemeint? Seltsam, die Wildauer sehen gar nicht ängstlich aus. 500000 Euro sollen für Rechtsstreitigkeiten ausgegeben worden sein. Rechtsstreitigkeiten, weil jemand etwas unschönes über die Bürgermeisterin gesagt hat? Wenn man mal überlegt, wie viele Bescheide eine Stadt so erlässt, muss man nicht überrascht sein, dass dadurch Fälle vor Gericht landen und Kosten verursachen. Leider wird die Zahl 500000 Euro nicht genau definiert, aber solch eine Summe neben dem Begriff „Angst“ zu platzieren ist schon wirkungsvoll.

Hat eigentlich jemand mal überprüft, ob wirklich Projekte blockiert werden? Oder ist das auch nur so eine Aussage, bei der sich jeder etwas denkt, ohne zu wissen, ob es wahr ist. Vielleicht waren die Projekte illegal oder fehlerhaft gestartet, dann wäre es ja gut, wenn die Bürgermeisterin diese dann stoppen würde.

Der Vorwurf Bestechlichkeit ist auch wackelig. Es scheint so zu sein, dass sich die Bürgermeisterin die Wahlparty bezahlen ließ. Es heißt aber auch, dass es dafür keine Gegenleistung gab. Ist es dann Bestechlichkeit? Für ein Urteil hat es jedenfalls nicht gereicht. Die Nähe zu Investoren wird der Bürgermeisterin zur Last gelegt. In dem Bericht der MAZ beklagt man aber auch, dass früher führende Politiker mit Unternehmern und Akteuren regelmäßig zusammen saßen und Pläne diskutierten. Das waren sicher keine Sitzungen des Stadtrates. Man bedauert also, dass Pläne für die Stadt nun im Stadtparlament behandelt werden müssen und man nicht mehr direkt mit Unternehmern hinter geschlossenen Türen mauscheln kann. Was unterscheidet das von Bestechlichkeit? Sind da vielleicht ein Unternehmer und ein Ex-Hochschulpräsident sauer, weil sie nicht mehr mitspielen dürfen?

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