Drei Experten planen eine Wohnungsbaugesellschaft

Das monatlich erscheinende Journal „Vierfalt“ berichtete in seiner jüngsten Ausgabe über die Pläne dreier stattlicher Herren aus Schulzendorf, die eine Wohnungsbaugesellschaft gründen wollen. Joachim Kolberg, Guido Thieke und Hans-Georg Bäumer sind auf dem Foto zu sehen. Das ehemalige SPD-Mitglied Bäumer, das seit einigen Jahren bei den Linken mitarbeitet, trifft sich mit dem CDU-Chef Kolberg und dem CDU-Bürgermeisterkandidaten Thieke (2009) und besprechen die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft. Die Experten haben die Aufgaben der Gesellschaft klar definiert und wollen ab 2017 damit anfangen. Der Umsetzungswille ist bei den Herren auf dem Foto deutlich zu erkennen. Guido Thieke (mitte) blickt zuversichtlich – sicher und selbstbewusst steht er da. Natürlich ist er sich der Sache sicher, denn mit seinen beruflichen Erfahrungen weiß er genau, dass sich eine Wohnungsbaugesellschaft in Schulzendorf rechnet.

Joachim Kolberg (links) scheint noch Zweifel zu haben. Sehr angestrengt schaut er drein, wahrscheinlich gehen ihm gerade sehr komplizierte Zusammenhänge durch den Kopf, ein Problemlöser und Denker eben.

Hans-Georg Bäumer (rechts) hat für das Foto seinen Brustkorb aufgepumpt. Entschlossenheit strahlt von ihm aus. Die Ärmel sind bereits hochgekrempelt, wir müssen nur anfangen.

Die drei Musketiere des Gemeinderats werden den Senioren, den jungen Feuerwehrleuten und den Schulabgängern in Schulzendorf Wohnungen schaffen. Die zu bildende Gesellschaft gründen die Musketiere aber nicht selbst, sondern das Risiko soll die Gemeinde tragen.

Warum eigentlich?

In der bisherigen Diskussion um eine Wohnungsbaugesellschaft soll es sich immer um eine gemeindeeigene Gesellschaft handeln. Zweiflern wird versichert, dass das nicht zulasten des Gemeindehaushaltes gehen wird. Wenn also kein Risiko besteht, warum gibt es da keine Unternehmer, die Wohnungen bauen? Der Haken sind die Mietpreise. Ein Unternehmer möchte das Geld, das er investiert, mit einem Gewinn wieder bekommen. Da kann die Miete nicht bei 5,50 -7 Euro liegen. In Schulzendorf gibt es einige Beispiele von Wohnungen (in Einfamilienhäusern), die vermietet werden. Da gehen die Mieten ab 10 Euro pro Quadratmeter los.

Wenn die Miete aber bei 5,50 – 7 Euro liegen soll, dann muss die Gesellschaft draufzahlen. Woher nimmt sie das Geld? Aus dem Gemeindehaushalt!

Das ganze Projekt wirkt wie eine große Schummelpackung. Die Befürworter relativieren mit den Argumenten, dass staatliche Förderung, günstigere Kredite und die Sicherheiten einer Kommune, den Wohnungsbau mit niedrigen Mieten möglich machen. Nein, das Risiko wird nur auf die Kommune umgelegt, denn die kann nicht pleite gehen.

Die drei Musketiere haben bisher keine Zahlen genannt. Von welchen Baukosten gehen sie aus? Von welchen Bauflächen gehen sie aus? Von wie viel Wohnungen gehen sie aus? Von welcher Wohnungsgröße gehen sie aus?

Das Thema soll ja jetzt in den Fachausschüssen in Schulzendorf diskutiert werden. Mal sehen, ob die Musketiere dann konkreter werden und Antworten geben.

DIE SCHULZENDORFERIN wagt eine Prognose: Die Musketiere werden nicht konkret, sondern werden nur von einer Idee sprechen, die jetzt angestoßen wird und natürlich noch von Fachleuten inhaltlich untermauert werden muss.

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