Das große Sommerinterview mit dem Bürgermeister Markus Mücke

 

Die Redaktion DIE SCHULZENDORFERIN bat den Bürgermeister Markus Mücke zum Interview … und er kam. Allerdings nicht ganz freiwillig. Die attraktive Chefredakteurin Mika Fuchs hat ihn im Ortszentrum getroffen und angesprochen. Das Gespräch hat sie heimlich mitgeschnitten.

 

Hallo Herr Bürgermeister, das ist schön, dass ich Sie hier treffe. Darf ich Sie etwas fragen.

 

Mücke. Nur zu schöne Frau.

 

Es stehen die Bundestagswahlen vor der Tür, welche Partei werden Sie wählen?

 

Mücke. Eigentlich gibt es ja ein Wahlgeheimnis, aber Ihnen werde ich es sagen. Ich wähle die Grauen Panther. Die Senioren hier im Ort sind so aktiv, da muss man sie doch unterstützen.

 

Die Grauen Panther sind doch gar nicht zur Wahl zugelassen.

 

Mücke. Ach so? Na dann eben die Violetten.

 

Die Violetten treten nicht in Brandenburg an.

 

Mücke. Was gibt es denn sonst noch für schöne Farben? Ich weiß, ich nehme die Frauen.

 

Die Frauen?

 

Mücke. Ja, die Frauen, richtig heißen sie Feministische Partei Die Frauen. Ganz tolle Mädels. Oder vielleicht die Familienpartei? Vielleicht bin ich doch zu alt, die Frauen zu wählen. Ach nein, jetzt weiß ich, ich wähle die NEIN-Idee. Das ist das Richtige. Das Wahlprogramm ist ganz einfach und verständlich, die sagen einfach nur nein.

 

Ist das Ihr Ernst?

 

Mücke. Nein, natürlich wähle ich eine seriöse Partei, die Partei der bibeltreuen Christen.

 

Da stelle ich Ihnen lieber eine andere Frage. Haben Sie als Bürgermeister viel zu tun?

 

Mücke. Nein, ich gehe jeden zweiten Tag um 10 Uhr ins Büro, lese ein wenig Zeitung und verschwinde ab um 2 zum Golfen. Das sind schon harte Arbeitstage. Manchmal treffe ich mich mit meinem Freund Michi und wir quatschen über unseren Lieblingsverein Energie Cottbus.

 

Müssen Sie nicht im Rathaus wichtige Entscheidungen treffen?

 

Mücke. Eigentlich schon, aber das machen andere für mich. Hier in Schulzendorf gibt es so viel schlaue Leute, die alles immer ganz genau wissen. Wenn ich eine Entscheidung treffen soll, schicke ich denen einfach die Frage und bekomme sofort die Antwort. Das ist dann die Entscheidung. Deshalb habe ich in den Sitzungen mit den Gemeindevertretern immer ein Laptop vor mir. Per E-Mail frage ich meine Telefonjoker und gebe dann die Antwort laut wieder.

 

Wer gehört denn so zu Ihren Telefonjokern?

 

Mücke. Das verrate ich nicht. Sie kennen bestimmt alle. Es sind nämlich bekannte Personen aus dem Ort, die schon richtig tolle Funktionen ausgeübt haben. Mehr verrate ich aber nicht.

Was wird denn nun aus dem BER?

 

Mücke. Na Kindchen, sind Sie da nicht auf dem Laufenden? Der Nordpier wird bald eröffnet, dort werden Segelflieger starten können und das Terminal wird eine große Abenteuerkita. In diese Kita gehen die Kinder der Mitarbeiter des Flughafens BER. Die Eltern kommen zum BER, geben ihre Kinder ab und machen irgendetwas und abends holen sie sie wieder ab. Da müssen die Kleinen nicht so lange in der Kita bleiben. Der Flugverkehr für Berlin und Brandenburg wird ab 2014 in Tempelhof abgewickelt. Zurzeit werden dort 590.000.000 € investiert, damit der Flugbetrieb pünktlich beginnen kann.

 

Das ist ja eine Überraschung. Warum sollen das Segelflieger starten?

 

Mücke. Na weil man dann keine Schallschutzmaßnahmen braucht.

 

Das ist ja clever. Und wie geht es mit dem Straßenbau voran?

 

Mücke. Sehr gut. Mit jedem Meter Straße verdiene ich 1.000 €. Das lohnt sich. Mit der Baufirma habe ich eine Absprache getroffen, dass sie als Schotterschicht Recyclingmaterial einbauen sollen, das ist billiger. Die gelben Säcke bekommt grade sehr günstig auf dem Markt. Und die Steine sind in Wirklichkeit nicht aus Beton, sondern aus Pappe. Leider sind beim letzten Regen einige Steine kaputt gegangen und jemand hat es gemerkt. Jetzt müssen sie wieder geklebt werden. Na, und die Differenz zwischen der Sparversion und den geplanten Kosten teilen wir uns.

 

Was ist eigentlich an dem Gerücht dran, dass Sie im Altdorf keine Gehweggebüren nehmen?

 

Mücke. Das Gerücht stimmt überhaupt gar nicht. Im Altdorf wurde gar kein Weg gebaut. Dort ist nur eine Straße mit einem breiten Seitenstreifen. Viele glauben, dass das ein Gehweg ist, ist es aber nicht. Ich habe den alten Bürgermeister gefragt, der hat gesagt, der Kreis hat das gebaut. Dann habe ich den Kreis gefragt. Die haben gesagt, sie haben nur eine Straße gebaut. Also, gibt es da gar keinen Gehweg.

 

So, nun meine letzte Frage. Was ist Ihr nächstes großes Ziel?

 

Mücke. Sie haben Glück, Ihnen erzähle ich es als erste. Ich plane in Schulzendorf eine Weltraumstartrampe. Das Geschäft mit den privaten Weltraumflügen wird immer größer und bald wollen Privatpersonen auch zum Mond fliegen. Und, von wo würden Sie zum Mond fliegen wollen? Sehen Sie, wissen Sie nicht. Wenn die Weltraumstartrampe in Schulzendorf fertig ist, wird das ein irres Geschäft. Da kommt Schönefeld mit seinem blöden Flughafen nicht heran.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

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