Bald Windkraftanlagen in Schulzendorf

In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung wurde die Änderung des Bebauungsplanes vom Ortszentrum beschlossen. Damit ist der Weg frei für den Bau einer Windkraftanlage in Schulzendorf. Nördlich der Geschäftsgebäude soll das erste Windrad entstehen. Das Gewerbegebiet ist für solche Anlagen sehr geeignet, denn in der näheren Umgebung gibt es keine Anwohner. Die Windkraftanlage darf allerdings nur eine Höhe von bis zu 40 Metern erreichen, sonst wäre der zu erwartende Flugverkehr vom BER beeinträchtigt.
Der große Clou ist der Gemeindeverwaltung gelungen. Die Gemeindevertretung hat dem Beschlussvorschlag zugestimmt ohne offenbar zu wissen, dass die Änderung des B-Plans nicht nur die Erweiterung der Geschäftszeile vorsah, sondern eben auch den Bau des Windrades.
DIE SCHULZENDORFERIN hat einige Gemeindevertreter auf diesen Umstand hingewiesen und hat ganz unterschiedliche Stimmen wahrgenommen. Große Begeisterung kam von den Grünen. Der Bürgerverein fühlt sich überrumpelt. Mitglieder der CDU wollten erst einmal wissen, von wem die Idee kam, dann würden sie es gutheißen oder ablehnen. Bei den Linken war man sich einig. Der Fortschritt wird gefördert und die Wirtschaft soll bluten. Die Menschen werden sich über den Strom freuen und können gegen das Projekt demonstrieren. Die SPD findet alles ganz toll.
Im Januar soll mit dem Bau begonnen werden, so ist der Plan. Ob das gelingen wird ist fraglich, denn tatsächlich haben sich jetzt schon Bürgerinitiativen gebildet. Die „Interessengruppe der freien Verhinderer“ sprechen sich gegen das Projekt aus. Es heißt, dass der Sprecher der Gruppe, ein pensionierter Kernkraftanlagenplaner, lieber ein Atomkraftwerk an dieser Stelle hätte. Die „Interessengemeinschaft vorwärts Schulzendorf“ spricht sich für das Projekt aus. Man will heimlich die Pläne verändern, so dass die Windanlage über 100 Meter hoch wird, damit die Flugrouten umgelenkt werden müssen. Man habe schon einen Ingenieur bei der Projektfirma eingeschleust.
Für den kommenden Mittwoch haben beide Gruppen jeweils Demonstrationen auf dem Baugelände angekündigt. Die Polizei befürchtet, dass es nicht nur ein inhaltliches Aufeinandertreffen werden wird, sondern eine wüste Keilerei.

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