Ausdrucksweise im Bürgermeisterwahlkampf wird härter

Dass sich Joachim Kolberg zu jedem Thema zu Wort meldet, ist keine neue Erkenntnis. Dass diese Wortmeldungen inhaltlich sehr dürftig sind, weiß man auch schon. Nun fährt Kolberg neue Geschütze auf und hegt den Verdacht, dass der Bürgermeister den Gemeinderat angelogen hat. Das hört sich dramatischer an, als der Sachverhalt hergeben würde. Der Bürgermeister könnte gelogen haben, nicht geirrt oder nicht gewusst, nein, gelogen. Es geht um Hortplätze. Die Verwaltung hat Eltern Anträge auf Hortplätze abgelehnt. Diese Eltern machen sich nun Gedanken, wie sie ihre Kinder in der Schulzeit nachmittags betreuen lassen können. Frau Tauche treibt die Sache auch noch auf die Spitze und wird zitiert: „Es kann nicht sein, dass wir dazu beitragen, dass Eltern arbeitslos werden …“. Macht ja auch keiner. Kurz nach den Ablehnungen habe die Verwaltung weitere Schreiben an die Eltern verschickt und mitgeteilt, dass man sich um die fehlenden Hortplätze bemühe. So liest man es jedenfalls in der Märkischen Allgemeinen Zeitung am 16. August. Da stellt sich die Frage, warum man erst Ablehnungen verschickt und dann kurz danach beschwichtigt. Der Bürgermeister konnte dazu nicht befragt werden, der ist im Urlaub. DIE SCHULZENDORFERIN hat aber aus internen Kreisen erfahren, dass Eltern bereits einen Hortplatz ab August beantragt hatten, obwohl die Schule erst im September wieder los geht. Noch dazu gab es Anfang August auch noch eine Schließzeit im Hort, sodass die Kinder gar nicht betreut werden konnten. Somit mussten Anträge abgelehnt werden.

Kolberg meint nun, er habe den Bürgermeister am 12. Juli gefragt, ob die Gemeinde eine Warteliste für den Hort führe und der Bürgermeister hätte geantwortet, ihm sei darüber nichts bekannt. Da Kolberg zu diesem Zeitpunkt bekannt war, dass Ablehnungsbescheide ergangen waren, hat er den Verdacht, der Bürgermeister hätte gelogen. Was aber könnte bei der Aussage, dem Bürgermeister sei nicht bekannt, ob eine Warteliste geführt würde, gelogen sein?

Kolberg bringt wohl wieder einiges durcheinander. Er hätte mal fragen sollen, ob Anträge auf Hortplätze abgelehnt wurden. Vielleicht führen die Sachbearbeiter in der Verwaltung eine Warteliste, vielleicht aber auch nicht. Eine Warteliste für den Hortbetrieb wäre aber auch Quatsch, weil der Hortplatz zum Schulbeginn da sein muss. So ein Hortplatz wird auch nicht mal eben nach vierzehn Tagen frei, weil es sich ein Schüler anders überlegt hat und nicht mehr zur Schule will und Kinder könnten auf der Warteliste nach oben rücken. Bestimmt haben die Sachbearbeiter eine Liste der Eltern, die einen Hortplatz brauchen. Ist das dann eine Warteliste? Worum geht es hier eigentlich?

Zum Ende des Zeitungsartikels klärt der Bürgermeister die Sache nüchtern auf. Man kümmere sich um die Hortplätze und er sei zuversichtlich, dass es klappt. Na also.

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