Noch zwei Wochen bis zur Bürgermeisterwahl

Königs Wusterhausen wird in zwei Wochen den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin wählen. Der Wahlkampf geht in die entscheidende Phase. Große und kleine Plakate schmücken die Stadt mit ihren Ortsteilen. Zwei Männer und zwei Frauen stellen sich zur Wahl, das Spektrum ist breit. Die Wahl reicht vom Spaßkandidaten einer Satirepartei, der erst einmal sehen will, was man so als Bürgermeister machen muss, um dann die Bürger zu fragen, in welche Richtung es denn gehen soll, bis zur Dauerkandidatin für das Stadtparlament und Bürgermeisterinnenamt mit feministischer Ausrichtung.

Die Kandidaten mit Erfolgsaussicht sind aber Frau Wiezorek und Herr Ennullat. Sie, eine eher hölzerne Bürokratin, unterstützt von der Mehrheit der etablierten Parteien und er, der eloquente Bürgerversteher mit dem Makel, bereits einmal abgewählt worden zu sein.

Sie scheint gefangen zu sein, in den verstaubten Wahlstrategien der großen Parteien und wird sich unwohl fühlend dreinschauend auf klassisch gestalteten Plakaten mit den üblichen Sprüchen präsentiert. So, wie man es schon immer gemacht hat. „Komm, wir machen mal Fotos von dir und wählen dann die schönsten aus“, anstatt zu überlegen wofür man steht und dann passend dazu Motive zu kreieren. Sie ist eben eine Kandidatin, die allen gefallen musste und nicht dominant oder gar eine Persönlichkeit sein durfte.

Der Exbürgermeister macht das schon geschickter. Lässige Posen des verständnisvollen Bürgerfreunds auf seinen Plakaten, der von üblen Mächten hinterlistig aus dem Amt verdrängt wurde und jetzt die Ungerechtigkeit aufdeckt und von den schon immer unterdrückten „wir sind das -wirkliche- Volk Bürgern“ wieder auf den Schild gehoben werden möchte. In der Zeitung zeigt er sich einsichtig, vermeidet die konkrete Schuldzuweisung und die Sandkastenrechtfertigung „der hat aber angefangen“. Ennullat kommt so nett rüber, als wäre er niemals weg gewesen.

Die Wähler entscheiden also zwischen der konturlos unscheinbaren Übergangsbürgermeisterkandidatin, die erst einmal wieder Ruhe in die Stadt bringen soll oder dem Veränderer, der mahnend jetzt gerade im Schafspelz gekleidet nach einer Wiederwahl wieder die Machtfrage stellen wird.

Es wird spannend, will der Wähler Ruhe und beständige Berechenbarkeit oder ist er offen für ein „wir machen das jetzt alles mal ganz anders“. Was gut für Königs Wusterhausen sein wird, wird man dann erst sehen. Wenigstens kann sich dann niemand beklagen, denn es hatte ja jeder die Wahl.

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