
Am Freitag fand eine Demonstration in Wildau gegen die Bürgermeisterin Angela Homuth statt. Die Linken der Stadt haben aufgerufen, sich öffentlich gegen die Bürgermeisterin zu äußern, die nun gerade mal ein Jahr im Amt ist. Man ist unzufrieden, weil die Bürgermeisterin dem Geschäftsführer der WIWO fristlos gekündigt hat. Ein älterer Herr hält ein Pappschild mit der Aufschrift „Kündigung von Herrn Kerber zurücknehmen! Frau Homuth, wann treten Sie zurück?“ hoch. Dieser Herr ist offensichtlich der Meinung, dass die Kündigung der Geschäftsführung falsch war. Es handelt sich hier um eine fristlose Kündigung, für die es wichtige Gründe geben muss. In der Regel sind bereits Abmahnungen voraus gegangen. Was weiß dieser Herr über die Kündigung, sodass er die Rücknahme fordert? Hat der Geschäftsführer keinen Anlass für die Kündigung gegeben?
Dann müsste die Bürgermeisterin sehr naiv sein, ohne einen wichtigen Grund eine fristlose Kündigung auszusprechen.
Gab es vielleicht einen wichtigen Grund? Vielleicht kennt der Pappschildträger den Grund, hält ihn aber nicht für so gravierend und meint, ja, da wurden Fehler gemacht, aber der Geschäftsführer war doch ein netter Kerl und weil er so viel Gutes getan hat, muss man ihm auch die Fehler verzeihen. Also, der Zweck heiligt alle Mittel, wir wollen unsere Diktatur zurück, so lange es uns damit gut geht.
DIE SCHULZENDORFERIN kennt weder den Kündigungsgrund, noch kann sie bewerten, ob das Verhalten des Geschäftsführers in Ordnung war oder nicht. Der Pappschildträger kann das aber, er macht seine Meinung öffentlich und fordert auch gleich einen Rücktritt.
Die Bürgermeisterin ist für acht Jahre gewählt und jetzt ein Jahr im Amt. Bisher hat sie keine bewiesene Straftat begangen oder sonst einen messbaren Schaden angerichtet. Der Pappschildträger fordert aber den Rücktritt. Ist er einer von den Linken? Können die Linken nicht verkraften, dass sie nicht mehr den Bürgermeister in der Stadt stellen? Wird der politische Streit nicht mehr mit Sachargumenten ausgetragen, sondern in dem Wahlergebnisse ignoriert werden und die Bevölkerung aufgehetzt wird?
DIE SCHULZENDORFERIN weiß auch nicht, ob Frau Homuth eine gute oder schlechte Bürgermeisterin ist. Sie ist aber gewählt worden und hat ihr Amt für acht Jahre auszuüben. So lange sie dabei keine Regeln oder Straftaten begeht, muss man ihr diese Amtszeit zugestehen und zur nächsten Wahl einen anderen Kandidaten präsentieren, der vielleicht mehr Stimmen bekommt. Aber diese Zeit muss man ihr lassen.
Wenn also die Linken, eine Abwahl oder einen Rücktritt fordern, nur weil sie mit dieser Bürgermeisterin unzufrieden sind, dann haben sie die Demokratie noch immer nicht verstanden.