Ennullat beurlaubt

Das ist nun die Krönung des nun lange schon währenden Konflikts der Stadträte von Königs Wusterhausen und ihrem Bürgermeister Swen Ennullat. Am Donnerstag haben ihn die Stadträte für drei Monate nach Hause geschickt. Kurzer Hand wurde der nichtöffentliche Teil der Stadtratsversammlung in der Sitzung am Donnerstag nach vorne verlegt, alle Zuschauer ausgesperrt und dann ging sie los die Abreibung für Ennullat. Das Spektakel muss gut vorbereitet gewesen sein. Eine Mehrheit der Stadträte hat sich wohl vom Landkreis einen Plan geben lassen, wie man die Beurlaubung rechtssicher durchführen muss. Die konkreten Vorwürfe sind nicht öffentlich gemacht worden, klar ist aber, dass der noch immer nicht der Kommunalaufsicht vorgelegte Haushalt der Stadt und die Klagen gegen den Landkreis die Gründe für die Entlassung auf Zeit sind. Auch die eigenmächtige Streichung von Tagesordnungspunkten der Bekanntmachungen für die Sitzungen mögen Gründe gewesen sein.

Das Rathaus wird jetzt vom Stellvertreter René Klaus geleitet. Fraglich ist, ob er jetzt der Kommunalaufsicht des Landkreises den Haushalt der Stadt vorlegen wird. Man kann aber davon ausgehen, dass René Klaus keine Tagesordnungspunkte streichen wird. Ob Ennullat hinter den Kulissen noch an den Strippen ziehen wird, ist nicht bekannt. Swen Ennullat hat auf seiner Facebookseite seit dem 17. Juni nichts mehr gepostet. Zuvos war er noch fast täglich präsent.

Man kann gespannt sein, ob die Rathausmannschaft nun im Sinne ihres beurlaubten Chefs weiter arbeiten wird oder ob nach den Stadträten Entscheidungen getroffen werden. Ein Tanz auf der Rasierklinge zwischen Loyalität zum Bürgermeister und Abarbeitung der Vorgaben der Stadträte. In der Haut der Rathausmitarbeiter möchte man jetzt nicht stecken.

Was wird nun Swen Ennullat machen? Gegen die Entscheidung der Stadträte klagen? Vielleicht macht er auch einfach nur drei Monate Urlaub auf Mallorca und kommt nach der Zeit braungebrannt ins Rathaus zurück und macht weiter, wo er aufgehört hat. Wenn er sein Verhalten nicht ändert, müssten die Stadträte die nächste Maßnahme starten. Der Bürgermeister kann aber auch die drei Monate nutzen, um eine Neuwahl des Stadtparlaments zu organisieren. Man darf gespannt sein.

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