In der Stadt Mittenwalde ist es nicht anders als anderswo

Die Mitglieder des Stadtrats Mittenwalde können sich genauso niveaufrei streiten, wie die Gemeinderäte und Stadträte im restlichen Landkreis. Vor einigen Wochen hat man noch darüber gestritten, ob die Fahne auf der Spitze des Pulverturms die richtige sei und warum Mitglieder des Stadtrats nicht zum Hissen der Fahne eingeladen werden. Jetzt hat die Stadt in der Nachbarschaft von Königs Wusterhausen ein neues wichtiges Problem. Es stinkt nach Landwirtschaft, genauer gesagt nach Schweinemist.

Anlässlich einer Umweltausschusssitzung in Ragow hat sich eine SPD-Abgeordnete darüber beschwert, dass es in Ragow nach Schweinemist stinkt und dass auf Dauer die Gesundheit der Anwohner gefährdet sein könnte. Die Bronchien und Lungen könnten leiden. Sie war wohl die einzige, die sich beschwert hat, denn die Bürgermeisterin und andere Stadträte meinten, das sei eben so auf dem Land. Obwohl Mittenwalde eine Stadt ist, gibt es in den Ortsteilen landwirtschaftliche Betriebe mit Viehzucht. Viehzucht bedeutet eben aber auch Gestank. Schnell wurde argumentiert, wer aus der Stadt auf das Land zieht, muss sich nicht beklagen, wenn das Land nach Land riecht. Wahrscheinlich wird die SPD-Politikerin eine Bürgerinitiative gründen, ein Volksbegehren starten und Betriebsschließungen fordern. Der Märkischen Allgemeinen Zeitung war dieses Thema eine fast ganzseitige Meldung wert. Andere Stadträte hatten auch gleich eine Meinung. Die Meinungen gehen von ganz normalen Landwirtschaftsgeruch bis kein normaler Geruch. Das solle geprüft werden, vielleicht sind die Filteranlagen der Stallungen schuld.

Die SPD-Abgeordnete stellt fest, dass man in Ragow gar nicht mehr ohne Atemschutzmaske gehen könne.

Und das ist genau die Lösung. Die Bürgermeisterin hat veranlasst, dass der Schweinemist auf den Feldern verteilt werden muss, damit sich die Anwohner vom Geruch belästigt fühlen und Atemschutzmasken tragen. So setzt sie nämlich die Maskenpflicht gegen Corona in der Öffentlichkeit durch. Es gibt auch keine privaten Feiern mehr in Ragow, weil niemand mehr wegen des Gestanks nach Ragow fahren möchte.

Der Landrat soll schon das Projekt mit einer wissenschaftlichen Studie begleiten lassen um es dann bei einer steigenden Inzidenz im Landkreis anzuwenden. Bei einem Inzidenzwert von über 50 Infizierten von 100.000 Einwohnern pro Woche sollen die Äcker im Kreis mit Viehmist bedeckt werden, damit alle Einwohner eine Maske tragen. Corona hat keine Chance mehr!

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