
Was ist das für ein Satz? Man hat es nicht mehr für möglich gehalten. Neun Jahre später und vier Milliarden Euro teurer als geplant sollen ab dem 31. Oktober Flugzeuge vom BER starten und landen. Die Fluggäste sollen im Hauptterminal, dem Terminal 1, abgefertigt werden. Die alten Gebäude des Flughafens Schönefeld werden trotzdem noch gebraucht. Auf dem Dach steht nun BER Terminal 5. Die Autobahnschilder sind inzwischen auch getauscht worden. Ziel ist „BER“, einst „BBI“. Aus Berlin kommend fährt man aber noch nach Flughafen Schönefeld. Da hat man ja bestimmt noch weitere neun Jahre Zeit, die Schilder auszutauschen.
Am 31. Oktober sollen zwei Maschinen landen, eine aus Tegel (!) und eine aus München. Aus Tegel kommen wohl die Flughafenmitarbeiter, die zukünftig in Schönefeld arbeiten werden. Aus München kommt bestimmt der Bundesverkehrsminister Scheuer. Er muss wohl das Flugzeug nehmen, weil er keine Maut bezahlen will.
Am 1. November geht dann also der Fluglärm los, wenn die Flugzeuge von der Südbahn starten und Schulzendorf in etwa 400 Meter überfliegen. Den Lärm kann man sich jetzt noch nicht so richtig vorstellen. Er wird ja auch erst langsam ansteigen. Was Bürgerinitiativen nicht geschafft haben, erreichte Corona. Der Flugverkehr ist zurzeit enorm eingeschränkt.
Schönefeld ist der falsche Standort für einen Großstadtflughafen. Wer den Weg von der Idee über die Genehmigungsverfahren bis zur Umsetzung verfolgt hat, kann den Eindruck gewinnen, dass die Politik mit den Ministern und ihren Ministerien bei dem Projekt nur gelogen und betrogen haben. Jetzt ist es aber so, der Flughafen geht in Betrieb und die Menschen im Umfeld müssen es ertragen.
Neueste Meldungen verkünden, dass der Flughafengesellschaft für die nächsten Jahre bereits das Geld fehlt, den Flughafen vernünftig zu betreiben. Von Gewinnen kann gar keine Rede sein. Obwohl der BER jetzt vermutlich betriebsbereit ist, wird er weiterhin Anlass für Häme und Spott und viele Zeitungsmeldungen geben.