Im Rathaus lässt sich’s leben

An einem der wenigen Sonnentagen im März gelang einem Hobbyfotografen ein besonderer Schnappschuss. Er fotografierte eine Mitarbeiterin des Rathauses, als sie während der Arbeitszeit entspannt und gelassen aus dem Fenster schaute. Sommerlich gekleidet genoss sie die Sonnenstrahlen. Haben die im Rathaus nichts zu tun? Probleme gibt es doch wohl genug.

Anstatt aus dem Fenster zu sehen, sollte sie lieber mit ihrem Knöllchenblock durch Schulzendorf marschieren und die Falschparker aufschreiben. Da würde sie wenigstens noch etwas für die Gemeindekasse tun.

Seit der Sperrung der Thälmannstraße herrscht Chaos in Schulzendorf. Unzählige Autofahrer rasen täglich durch die Kölner Straße, Krienstraße und Bremer Straße. Ebenso viele Autos parken dort und versperren den Weg. Anwohner bauen Hindernisse auf den Straßen auf. Wenn man diese Schikanen umkurven konnte, reißt man sich die Ölwanne auf der Freiligrathstraße auf. Zu Ostern soll das Altdorf gesperrt werden. Dann kommt man gar nicht mehr nach Schulzendorf rein oder raus. Vom Amt hört man dazu nichts. Naja, das liegt vielleicht daran, dass die Sperrung vom Landkreis vorgenommen wurde. Da müssen aber mal die Kreistagsabgeordneten aktiv werden. Wahrscheinlich gibt es aber keinen Kreistagsabgeordneten in Schulzendorf.

Die Beamten und Angestellten im Rathaus sollen sich um die Ausbesserung der Straßen kümmern, den Hort und die Kita schneller bauen, die Raser auf den Nebenstraßen aufschreiben und die illegalen Baumfäller bestrafen. Hier in Schulzendorf darf jeder machen was er will und die Angestellten schauen nur aus dem Fenster.

Vor wenigen Tagen hat ein unbekannter Mann zur Selbsthilfe aufgerufen. Er hat an der Herweghstraße die Fußgänger angesprochen, ob sie sich nicht zu einer Bürgerwehr zusammenschließen wollten. Der übergewichtige Brillenträger in einem blauen Blouson und Turnschuhen hat die Leute regelrecht aufgewiegelt. Gegen Asbest, Lügen aus dem Rathaus, Geldverschwendung, Flüchtlinge und Misswirtschaft im Rathaus sollten sie sich organisieren. Es blieb aber niemand stehen. Vielleicht wirkte der Mann mit seiner Kamera vor dem Bauch einfach nicht glaubwürdig.

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