Riesenschlappe für Joachim Kolberg

Auf der Internetseite von Schulzendorf wird ziemlich nüchtern über die Sitzung des Gemeinderats am 5. April berichtet. Neben den üblichen Abstimmungsergebnissen steht da auch ein Beitrag über einen Beschluss, der von Joachim Kolberg eingebracht wurde. Joachim Kolberg ist der Fraktionsvorsitzende der CDU, dem erst kürzlich ein Fraktionsmitglied abhanden gekommen ist, das zu den Bündnisleuten gewechselt ist. Mit seinen beiden restlichen CDU-Kameraden ist er eng mit den Linken verwoben und genießt mit ihnen eine Mehrheit im Gemeinderat. Offensichtlich ist das aber keine verlässliche Mehrheit, denn am 5. April musste Kolberg eine Schlappe hinnehmen. Mit seinem Beschluss der letzten Sitzung wollte er das Rederecht des Bürgermeisters beschneiden. Das Rederecht, das bereits Burmeister dem Bürgermeister in einer Sitzung entzogen hatte, sollte jetzt per Geschäftsordnung eingeschränkt werden. Sein Beschlusstext hatte nicht einmal eine Begründung. Wahrscheinlich war er sich seiner Sache so sicher, dass er die Gemeinderäte gar nicht mehr überzeugen wollte, und vermutete wohl, die Gefolgschaft ist ihm sicher. So war es dann aber nicht. Nur drei weitere Gemeinderäte haben ihm zugestimmt. Einer konnte sich mal wieder nicht entscheiden und die Mehrheit war gegen Kolbergs Initiative. Da kann man sich vorstellen, dass Kolberg innerlich gekocht haben muss. Die Mehrheit von drei CDU-Leuten, sechs Linken und drei Bündnisvertretern war nicht mehr gegeben. Übrig waren eben nur noch vier Bürgermeistergegner. Die anderen hatten wohl keine Lust mehr auf Sandkastenspiele im Kindergarten.

Warum kann sich Kolberg einer Mehrheit nicht mehr sicher sein? Vielleicht hat er seinen Schlag gegen den Bürgermeister schlecht vorbereitet oder mangelhaft durchdacht. Die zweite Alternative liegt wohl nahe. In den vergangenen Wochen fiel Kolberg das Denken nicht immer leicht. Selbst die MAZ hat sich darüber lustig gemacht, dass Kolberg die Zusammenhänge im Gemeinderat nicht mehr versteht. Erst war ihm die Berechnung der Folgekosten für das Bauvorhaben gegenüber der Schule nicht klar, dann hat er nicht verstanden, wie das Essengeld in den Kitas berechnet wird. Jedenfalls wird er so wieder in der MAZ zitiert. Baut Kolberg etwa ab? Große geistige Leistungen hat Kolberg ja eh nie im Gemeinderat vollbracht. Im Kreistag soll er auch kaum etwas sagen. Er ist eben nur immer da und schiebt sich auf Erinnerungsfotos, berichtet auf Facebook wo er gerade ist und teilnimmt und bleibt zu allen Themen an der Oberfläche. Was hat man von Kolberg noch zu erwarten? Gerüchte sagen, er stelle sich in diesem Jahr zur Bürgermeisterwahl. Die CDU hätte keinen Kandidaten, da müsse er ran. Es könne nicht sein, dass die CDU einen Kandidaten der Linken unterstütze. Darauf hat Schulzendorf gewartet: Bürgermeister Kolberg in Anglerweste und Basecap und Selfies am Bratwurststand auf Facebook.

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