Archäologischer Fund stoppt Kitabau

Der Kitabau in der Thälmannstraße erfährt eine wahrscheinlich erhebliche Verzögerung. Bei den Arbeiten am Fundament der neuen Kita wurde ein archäologischer Fund gemacht. Gefunden wurde eine kleine Steinpyramide aus der Zeit um etwa 500 vor Christus. Die für diese Zeit typischen Steinpyramiden wurden damals an Gräbern bekannter Herrscher errichtet, um damit die Bedeutung der Grabstelle zu dokumentieren. Dieser Fund ist einzigartig in der Gegend Zeuthen, Eichwalde und Schulzendorf, denn diese Gegend tauchte bisher in der Geschichte vor unserer Zeitrechnung nie auf. Um so interessanter und wertvoller ist nun dieser Fund. Offensichtlich gab es eine Vergangenheit vor weit mehr als 2500 Jahren in Schulzendorf. Natürlich kannte man damals noch nicht Schulzendorf. Aber diese Gegend war damals nicht einfach nur Wald, Wiese oder Steppe. Hier wurde wohl vor 2500 Jahren eine bedeutende Persönlichkeit begraben.

Das Baugebiet wurde weiträumig abgesperrt und die Bautätigkeiten eingestellt. Namhafte Archäologen aus Berlin, Rom und London sind angereist und untersuchen den Fundort und das Fundstück. Die Steinpyramide stellt keinen monetären Wert dar, sie ist aber zeitgeschichtlich sehr wertvoll. Der Bürgermeister freut sich über die Aufmerksamkeit, die Schulzendorf europaweit erfahren wird, die Kita kann aber nicht weitergebaut werden. Aus informierten Kreisen wurde bereits vernommen, dass wohl dieser Standort gar kein Kitastandort mehr sein kann und, dass selbst die Erschließung der Wohnsiedlung Ritterfleck in Frage steht. Der Zuzug von bis zu 1000 Neubürger wird wohl nicht kommen. Die bereits getätigten Investitionen scheinen verloren. Es heißt, dass das gesamte Gelände für mehrere Millionen an ein Bauunternehmen verkauft worden sei, das einigen Gemeinderäten schon bekannt sein soll. Aus der Gemeindeverwaltung hört man dazu nichts.

Ein weiteres großes Unglück wird auch schon in Schulzendorf diskutiert. Der Herbert-und-Achim-Weg muss wohl wieder abgerissen werden. Unter dem Gehweg an der Thälmannstraße werden weitere Gräber vermutet. Nun muss in einer Sondersitzung des Gemeinderats beschlossen werden, wie mit dem Fund umgegangen werden soll. Einige Vorschläge sprechen von einem Freilichtmuseum, wenn schon keine Wohnbebauung mehr möglich ist. Andere haben sogar gefordert, das Loch einfach zuzuschütten und die Steinpyramide mit dem Abrissschutt entsorgen zu lassen. Der Gemeinderat wird noch einen Aufruf für weitere Vorschläge starten.

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