Ich rede mir meine Welt schön!

In einem Interview mit der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) hat der Spitzenpolitiker der Linken Herbert Burmeister über die verlorene Kommunalwahl gesprochen. Man könnte glauben, dass er in einem anderen Schulzendorf lebt.

Seine Partei soll einst als Protestpartei gestartet sein und die Wähler seien jetzt zur AFD gewechselt. Da kann man aber auch andere Theorien aufstellen. Die Linke war einmal die SED! Wir erinnern uns ? Die SED der DDR hatte immer recht. Unter ihrer Führung wurde die Meinungsfreiheit unterdrückt und die Bürger ausspioniert. Die Kirche wurde überwacht und klein gehalten. Die Stasi war ein riesiger Apparat, der mit seinen inoffiziellen Mitarbeitern Kollektive und Familien bespitzelt hat. Die Menschen wurden eingesperrt und konnten nur in die Bruderländer reisen. Es gab eine Mangelwirtschaft.

Aus der SED entstand die SED/PDS und dann die PDS. Um Wähler des linken Rands der bundesdeutschen Parteien abzugreifen, nannte man sich dann „Die Linke“. Im Kern waren da aber auch noch immer die alten SED-Parteibonzen, die einer scheinbaren Sozialismusidylle nacheiferten. Die wenigen neuen und jungen Linksidealisten wurden weggebissen und die Partei feierte Wahlerfolge nur durch die treuen SED-Wähler von früher. Die damaligen SED-Wähler sind nun in ihrer Vielzahl nicht mehr da. Und die Wähler, die sich von den Linken den solidarischen Gedanken erhofften, haben sich nach fünf Jahren Blockadepolitik und Machtgehabe im Gemeinderat abgewendet. Die sind aber nicht zur AFD gegangen, sondern zu den Grünen und zur SPD.

Burmeister hätte sich mehr Rückenwind von der Landesebene der Linken gewünscht. Zum Beispiel beim Klimaschutz. Klimaschutz war bei den Linken in Schulzendorf nie ein Thema. Da wird wohl versucht, mit dem Modewort „Klimaschutz“ noch schnell Sympathien zu wecken.

Nach Ansicht von Burmeister braucht die Verwaltung zu lange, bis etwas in die Gänge kommt. Wer hat noch gleich mehr als ein Jahr über die gemeinsame Vergabestelle mit Eichwalde und Zeuthen diskutiert und immer wieder neue Forderungen gestellt? Wer war es eigentlich, der das Beleuchtungsprojekt in der Reuterstraße immer wieder neu diskutieren wollte? Die falsche Antwort ist: „Die Verwaltung.“ Es war der Gemeinderat und allen voran Burmeister mit seinen Linken.

Ohne gefragt zu werden, erklärt Burmeister auch gleich, dass es nicht so ist, dass der Gemeinderat den Bürgermeister bekämpft hat. Nein, hat er nicht. Die Mehrheit aus Linken, CDU und Bürgerbündnis haben mit eben dieser Mehrheit einfach mal fünf Jahre gegen die Verwaltung gearbeitet, um Macht zu demonstrieren.

Mit dem Wahlergebnis vom 26. Mai haben die Wähler den Linken gezeigt, was sie wirklich wollen: Keine sechs Sitze im Gemeinderat! 1000 Stimmen weniger für Burmeister! Mehr Grüne! Mehr SPD und eben drei Leute von der AFD!

Herbert Burmeister hat scheinbar auch den zweiten Knall noch nicht gehört. Bereits mit der Bürgermeisterwahl hat der Wähler erklärt, dass die Linken keine Führung übernehmen sollen. Mit der Kommunalwahl am 26. Mai hat der Wähler das noch einmal unterstrichen. Die Linken als großer Verlierer der Wahl sollten sich demütig geben nicht voller Arroganz auf das Agieren der AFD warten. Sie sollte wirklich den Jüngeren die Möglichkeit geben, die Verantwortung zu übernehmen. Da muss man aber auch Platz machen!

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