
Der Gemeinderat Schulzendorf hat in seiner vorletzten Sitzung vor der Kommunalwahl den Haushalt 2019 beschlossen. Überraschend schnell und nur mit einer Gegenstimme wurde der Tagesordnungspunkt abgehandelt. Der Entwurf der Verwaltung wurde mit kleinen Wahlgeschenken bestückt und rutschte dadurch in ein Defizit.
So wurden die beiden Schulzendorfer Sportvereine mit Zuwendungen beglückt, die Senioren haben etwas bekommen und Prestigeprojekte wie Beleuchtung und Gehwege wurden beschlossen. Die Informationen auf der Internetseite der Gemeinde sind sehr unübersichtlich, trotzdem kann man mit einiger Mühe erkennen, welche Wählergruppen wohlgestimmt werden sollten. In den nächsten Wochen werden die Wahlflyer der Parteien die Wohltaten verkünden.
Offensichtlich war die Haushaltsabstimmung so ermüdend, dass der Gemeinderat nicht mehr über die Kitasatzung entscheiden konnte. Die Entscheidung wurde erneut verschoben. Sieben weitere Anträge wurden gar nicht mehr aufgerufen. Die Tagesordnung wurde nur zur Hälfte erledigt. Die Abgeordneten stehen wohl schon im Wahlmodus und können sich nicht mehr auf die Themen des Ortes konzentrieren. Selbst der Oberwahlkämpfer Joachim Kolberg wollte seine eigenen Beschlüsse nicht behandeln. Ihm reicht es augenscheinlich Beschlüsse einzubringen, behandeln müsse man sie nicht mehr. Wahrscheinlich hat er Angst, dass die anderen Abgeordneten ihn wieder auf Fehler hinweisen. Denn seine Vorschläge sind selten zu Ende gedacht und oft nur populistisch.
Im Mai wird die letzte Versammlung dieses Gemeinderates erwartet. Das ist eigentlich die letzte Gelegenheit abzurechnen. Es kann dann über die anderen geschimpft werden und man sich selbst aus der Verantwortung stehlen. Man kann gespannt sein, welches Theater dann aufgeführt wird.