
Erst vor wenigen Wochen wurde der Bürgermeister von Königs Wusterhausen, Swen Ennullat, abgewählt. Auseinandersetzungen im Stadtparlament führten dazu, dass eine Mehrheit einen Abwahlantrag durchbekommen hat und die Wähler tatsächlich den Bürgermeister abgewählt haben. Am 4. Juli wird ein neuer Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin gewählt. Hoffentlich wissen die Kandidaten, was sie erwartet.
In Mittenwalde wurde auch vor wenigen Jahren der Bürgermeister abgewählt. Dieser soll Dienstleistungen von Baufirmen angenommen haben und dafür Aufträge von der Verwaltung vergeben haben. Seine Nachfolgerin, Maja Buße, steht jetzt auch unter Beschuss. Zwar hat sie sich selbst keinen Vorteil verschafft, aber die Stadtverordneten beanstanden ihr Vorgehen bei Beförderungen von Mitarbeitern. Dies hätte vom Stadtparlament über den Stellenplan beschlossen werden müssen. Und schon fordern die ersten eine Abwahl. Das Mittel Abwahl wird zur Zeit sehr schnell gefordert. Weniger aufwendige Methoden fallen den Entscheidungsträgern und Teilen der Bevölkerung nicht ein. Als ob diese Menschen eine Freude daran haben, dem Chef da oben mal so richtig eins auszuwischen.
Dann ist da noch der Fall Angela Homuth in Wildau. Frau Homuth hatte einen denkbar schlechten Start im Amt der Bürgermeisterin. Gleich zu Beginn war sie Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. Dann hat sie den Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft entlassen und Entscheidungen im Stadtrat vorgeschlagen, mit denen eine ehemalige Eiskunstläuferin nicht einverstanden ist. Diese Eiskunstläuferin hat nun eine Bürgerinitiative „für Demokratie und Toleranz“ gegründet und kritisiert die Bürgermeisterin immerfort. Es wird auch hier schon wieder von einer Abwahl gesprochen. Ausgangspunkt ist u. a. die Ablehnung eines Beschlusses, der die „Einwohnerbeteiligungssatzung“ ändern sollte. Man wollte den Menschen, die in Wildau arbeiten, ihre Kinder in den Einrichtungen haben oder in Wildau Sport treiben aber nicht in Wildau wohnen das Recht zubilligen, in der Einwohnerfragestunde der Stadtratssitzungen zu sprechen.
Wow, sie wohnen nicht in Wildau, zahlen dort keine Steuern, aber sollen dem Stadtrat Fragen stellen und Hinweise geben dürfen. Wahrscheinlich auch gleich noch die Bürgermeisterin kritisieren. Angela Homuth hat der Änderung nicht zugestimmt, damit ist der Eiskunstläuferin gleich klar, da ist doch Lug und Trug im Spiel! Die Ablehnung schränke die Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt ein. Durch die Blume sage man den „Menschen, die zu uns kommen,“ dass sie unerwünscht sind. Dann wendet sich die Eiskunstläuferin auch gleich noch an die Generalstaatsanwaltschaft und sagt denen, die sollen bei der Ermittlung des Korruptionsvorwurfes mal ein bisschen hinne machen. Die Zeitverzögerung füge Wildau einen enormen Schaden zu.
Wenn man wegen der kaum wichtigen Entscheidung über die Einwohnerfragestunde solche Geschütze auffährt, dann kann die Forderung nach Abwahl nicht mehr weit sein. Schlussfolgerungen einer Eiskunstläuferin!
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