Ausländerheim wird im Ortszentrum errichtet

In der letzten Sitzung des Gemeinderates stand der Tagesordnungspunkt „Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerber in Schulzendorf“ auf der Tagesordnung. Eine Entscheidung wurde aber nicht getroffen. Erst wurde Hals über Kopf beschlossen, dass eine Einwohnerversammlung durchgeführt und ein Beschluss gefasst werden sollen, und dann hat man es auf einmal nicht mehr so eilig. Jetzt ist klar, warum über das alte Rathaus nicht mehr entschieden werden muss. Die Erdarbeiten am Ortszentrum sind nicht für eine Erweiterung der Geschäfte bestimmt, sondern dort soll das Ausländerheim hin.
Wie DIE SCHULZENDORFERIN aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hat, war das schon lange geplant. Die Bebauungsplanänderung vom Ortszentrum im letzten Jahr war notwendig, um dort ein Asylbewerberheim errichten zu können. In den Zeichnungen des Bebauungsplans ist nichts zu erkennen, aber in dem Erläuterungstext dazu steht die Änderung. Zugelassen sind soziale und gemeindliche Einrichtungen. Ein Asylbewerberheim ist eine gemeindliche Einrichtung.Bauherr soll der Landkreis sein. Die Gespräche mit einem Investor, der ein Asylbewerberheim am alten Rathaus bauen sollte, waren nur zum Schein. Längst war klar, wo wirklich das Heim hin sollte. Nun kann man auch verstehen, warum die Bäume auch in der Brutzeit gefällt werden durften.
Das Heim soll 150 Flüchtlingen Platz bieten. Solch eine Anlage darf nur gebaut werden, wenn vorher die Einwohner beteiligt werden. Deshalb musste ganz schnell die Einwohnerversammlung durchgeführt werden. Dort war ja der Landkreis auch vertreten.
Im Oktober soll das Heim fertig sein und schon im November werden die ersten Flüchtlinge erwartet. Das Ortszentrum bietet den Flüchtlingen ausreichend Arbeitsplätze, damit wird die Integration gefördert. Die Gaststätte am Rathaus wird von einer Flüchtlingsgruppe bewirtschaftet, dort soll es zukünftig orientalische Küche geben. Weitere Büroräume im hinteren Teil des Ortszentrums werden dazu gemietet. In den Räumen werden weitere Dienstleistungen von Flüchtlingen angeboten. Zum Beispiel sollen viele Flüchtlinge für die Pflege des Straßengrüns eingesetzt werden. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat auch keine weiteren Gelder für die Pflege bewilligt.
Der Plan, im Ortszentrum eine Flüchtlingsunterkunft zu errichten, wird schon seit einem Jahr verfolgt, blieb bisher aber sehr geheim. Jetzt kann man es nicht mehr verheimlichen, die Zeichen sind zu deutlich. In den nächsten Tagen wird der Bürgermeister mit den Gemeinderäten beraten, wie man mit dieser Nachricht offiziell in die Öffentlichkeit gehen will.

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