3. Oktober, Tag der Deutschen Pöbler

Dresden hat sich zum Feiertag schön gemacht. Allerdings musste sich auch die Polizei auf einen großen Einsatz vorbereiten. Menschen wollten am 3. Oktober nicht nur den Tag der Deutschen Einheit feiern, sondern „denen da oben“ so richtig die Meinung sagen. Man wusste nicht, ob die Aggression, die bisher mit Worten, Plakaten und Galgenzeichnungen vorgetragen wurden, nicht doch in Gewalt umgewandelt wird. Schließlich gab es zuvor Anschläge auf Islamische Einrichtungen.

Der Pöbel traut sich was! Er geht auf die Straße und ruft Merkel muss weg. Im Internet beschimpft man Politiker und ehrenamtlich Tätige aufs Übelste. Der Frust der eigenen Unbedeutsamkeit entlädt sich über verbale Gewalt. Ein Unrechtsbewusstsein entsteht nicht. Die da oben sind ja selber schuld. Man darf doch wohl noch seine Meinung sagen. Die Aussage „für dich sind selbst Gaskammern noch zu schade“ ist aber keine Meinung mehr.

Es ist zudem auffällig, dass Beschimpfungen und Kommentare der AFD immer häufiger nationalsozialistische Begriffe beinhalten. Man könnte meinen, eine bekannte Sprache soll wieder salonfähig gemacht werden.

„Das Volk verdummt“, „Multikulti hat die Aufgabe, die Völker zu homogenisieren und damit religiös und kulturell auszulöschen“, „in einer Reihe von Ermächtigungsgesetzen ist in Deutschland und Europa putschartig das Volksvermögen enteignet worden“ und so weiter.

Gut bürgerliche Menschen, die die bisher zufrieden lebten, bekommen Angst vor dem Islam. Die Religion wird als bedrohliches Gesellschaftssystem verteufelt. Gewaltbereite Spinner machen sich in der arabischen Welt unter dem Deckmantel „Islam“ breit und Europäer befürchten eine gesellschaftliche Übernahme. Übrigens, ihr Christen des Abendlandes, erinnert ihr euch noch an eure Kreuzzüge?

Schulzendorf hat ja auch ein Forum für feige Pöbler. Die Internetseite www.schulzendorfer.de lässt Beschimpfungen von Nörglern zu, die sich nicht einmal trauen, den eigenen Namen zu nennen. In der Anonymität kann man so richtig austeilen. Diese Pöbler präsentieren aber keine Alternativen oder Lösungsvorschläge. Sie bringen sich auch nicht in das gesellschaftliche Leben ein. Da müsste man ja für sein Handeln Verantwortung übernehmen.

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