Tote in Nizza aus religiösen Gründen, Tote in Istanbul aus politischen Gründen. Was ist los in Europa?
Nach der gelungenen Fußballeuropameisterschaft in Frankreich fährt ein Attentäter in Nizza mit einem LKW in eine Menschenmenge. Über 80 Tote. Wahrscheinlich, weil er dem Aufruf folgte: „Tötet sie, wo immer ihr auf sie trefft!“ Was ist die Ursache für so viel Hass? Haben die gewaltbereiten Islamisten mal darüber nachgedacht, was sein wird, wenn alle „Ungläubigen“ getötet worden sind? Wie soll die Welt dann funktionieren? Allah wird nicht für ein gesellschaftliches Leben sorgen.
Wie groß muss die Not in der Türkei sein, sodass Teile des Militärs Erdogan gewaltsam stürzen wollen? Hunderte Tote, weil eine demokratische Lösung nicht erreichbar scheint. Kann man sein politisches Ziel nicht nach den bestehenden Regeln durchsetzen, wendet man eben Gewalt an. Welche Überheblichkeit besteht da, wenn man meint, die eigenen politischen Überzeugungen sind die richtigen, man schafft es demokratisch nicht, also hilft nur Gewalt. Ein Armutszeugnis für die heutige Zivilisation. Nicht falsch verstehen, Erdogan geht sicher auch den falschen Weg. Solange er demokratisch gewählt ist und die demokratischen Regeln einhält, kann er in seiner Amtszeit so handeln. Natürlich können die Gegner in dieser Zeit auch handeln, aber sie müssen bei der Wahrheit bleiben und vollständig informieren, damit ein anderes Bewusstsein bei den Wählern eintritt.
In Großbritannien war die Überzeugungskraft offensichtlich nicht so groß, als dass alle Wähler die Konsequenz ihrer Wahl kannten. Das ist ja schnell getan, etwas anderes zu wählen, um den Kandidaten oder den Parteien eins auszuwischen, denen es mal so richtig zu zeigen. Und dann? Dann wird eine Stadt, ein Land oder ein Staat auf einmal von den Chaoten der AFD regiert, oder noch schlimmer, von der NPD. Viele Akteure im politischen Leben in den Gemeinden lassen sich auch von Ihrem Zorn oder Unzufriedenheit leiten und treffen Entscheidungen aus Trotz. Das Leben ist zu kurz, um so töricht zu handeln.
So sind sie aber, die Menschen in Nizza, Istanbul und natürlich auch in Schulzendorf.