
Einigen Anwohnern ist sie schon aufgefallen, ein Botaniker hat die Vermutung nun bestätigt. Victoria, eine Gattung der Seerosengewächse, ist in dem Tümpel an der Jahnstraße in Schulzendorf endeckt worden. Die Riesenseerose, die außergewöhnlich große Blätter hervorbringt, scheint sich in Schulzendorf angesiedelt zu haben. Wandtellergroße Blätter mit einem aufrecht stehenden Rand schwimmen auf dem Wasser. Auf besoders große Exemplare können sich sogar Kinder legen und werden nicht nass. So jedenfalls zeigen es Bilder im Internet.
Das Grünflächenamt des Rathauses rätselt, wie sich diese Seerose hier verbreiten konnte. Bisher vermutet man, dass ein Ableger aus Südamerika eingeführt wurde und in den Tümpel an der Jahnstraße Ecke Paarmannstraße eingesetzt wurde. Besonders interessant ist es, dass sich diese Seerose hier unter den gegebenen Bedingungen entwickeln und behaupten konnte. Offensichtlich sind die klimatischen Bedingungen in Schulzendorf ausreichend. Nun soll beobachtet werden, ob sich die Riesenseerose mit den heimischen Wasserpflanzen verträgt. Es ist zu befürchten, dass sich der Eindringling so breit macht, dass die heimischen Pflanzen aufgeben werden. Durch das Bedecken der Wasseroberfläche durch die riesigen Blätter kann das Sonnenlicht nicht mehr in das Wasser eindringen, was zu weiteren Komplikationen in dem Ökosystem führen kann.
Für den Südamerikareisenden, der die Risesenseerose eingeführt hat, kann es noch unangeenehme Konsequenzen geben. Denn das Einführen dieser Seerosenart und die Ausfuhr aus einige südamerikanischen Ländern ist nämlich verboten. Die Reisenden aus Südamerika werden in den nächsten Tagen entsprechend überprüft. Schon vor den Reiseeinschränkungen durch Covid-19 wurden die Namen und Adressen der Urlauber aus Südamerika an den Berliner Flughäfen gespeichert. Diese Daten werden jetzt gesichtet und die Reisenden aus Schulzendorf werden jeweils aufgesucht und befragt. Dem, der die Pflanze illegal eingeführt hat, droht eine Geldstrafe ab 1000 Euro.