Runder Tisch doch eher eckig

Vor einer Woche fand das erste Treffen am runden Tisch statt. Eine vom Gemeinderat willkürlich zusammengesetzte Gruppe aus Vereinsmitgliedern und der Schule trafen sich am Sonnabend und beriet über Flüchtlinge in Schulzendorf. Gleich zum Anfang soll jemand erklärt haben, dass es ja gar keine Flüchtlinge sind, sondern Wirtschaftsreisende und ein anderer hat behauptet, das sind alles Islamisten. Diese Äußerungen belegen schon gleich die Fachkompetenz einiger Mitglieder, die der Gemeinderat diskutieren lassen will. Es sind noch keine Flüchtlinge da und man weiß schon, woher sie stammen, was sie vorhaben und die Religion ist auch schon bekannt. Übrigens, es soll ja auch Asylbewerber geben, die im orientalischen Raum verfolgt werden, weil sie Christen sind.
Einer der Schlaumeier soll auch vorzeitig gegangen sein. Erst einmal Panik machen und Islamisten ankündigen und sich dann aus dem Staub machen. Es drohte, eine so flache Diskussion zu werden, wie sie auf www.schulzendorfer.de geführt wird. Michael Wolff versammelt auf seiner Seite Kommentatoren, die, wenn sie Muslime wären, hier als Hassprediger bezeichnet werden würden. Sie können ihren Dreck ungehindert in dem von Michael Wolff bereit gestellten Forum verbreiten. Michael Wolff soll das ja mit „Meinungsfreiheit“ verteidigen. Die Kritiker trauen sich schon gar nicht mehr, diese sogenannten Kommentatoren angemessen zu bezeichnen, weil ihnen dann gleich wieder vorgeworfen wird, sie stellen Andersdenkende in die rechte Ecke.
Am runden Tisch war es anders. Die Vernünftigen waren doch in der Mehrheit. Einige haben die Gelegenheit genutzt, ihre Aussagen gleich mehrmals zu wiederholen (endlich hört mir mal jemand zu) und andere führten die Diskussion konstruktiv. Relativ schnell hat man die berechtigte Frage gestellt, warum Vereinsmitglieder über die Aufnahme von Flüchtlingen entscheiden sollen, wenn das doch wohl die Aufgabe des Gemeinderats ist. Der Plan der Gemeinderäte wurde schnell durchschaut. Lasst mal die Vereine entscheiden, da wird das Volk gehört und man setzt am Ende nur das um, was das Volk wollte. Und man selbst ist fein raus.
Am runden Tisch wurde festgelegt, dass man nur Empfehlungen geben wird, die Entscheidung soll der Gemeinderat treffen.
Was soll nun empfohlen werden? … na die Nutzung des alten Rathauses. In der nächsten Sitzung will man die Nachbarn anhören und dann will man empfehlen. Dann wird ja der Gemeinderat recht schnell doch noch eine Entscheidung treffen müssen.

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