
Oder, vielleicht nur die Angst davor. Die Internetseite der Gemeinde ist voll von Hinweisen über Corona. Die Schule und die Kitas werden schließen, man wird über Links zum Landkreis und zum Robert Koch Institut gelenkt und Veranstaltungen dürfen nicht mehr stattfinden. Eigentlich sollen alle zu Hause bleiben, damit sich niemand anstecken kann. Nun hat es sich doch gelohnt, in den vergangenen Tagen Lebensmittel für Wochen und Monate eingekauft zu haben. Man kann endlich in Ruhe zu Hause sitzen, essen, fernsehen und im Internet surfen. Ideale Bedingungen, jeden Mist auf eigenartigen Seiten zu kommentieren, seinen Facebookauftritt aufzupeppen und sogar gruselige Fakes zu posten. Man muss nicht mehr die Kinder in den Kindergarten oder in die Schule bringen, zum Sport gehen oder zum Nachbarn, den man eigentlich gar nicht leiden kann, zum Bier gehen. Es ist auch nicht wichtig, wenn man dadurch dicker wird, das sieht ja keiner, man ist ja nicht mehr draußen. Immer öfter kann man seine geliebte Jogginghose und den ollen Pulli tragen, der doch eigentlich noch ganz gut aussieht. Man muss nicht zum Friseur und rasieren (das Gesicht und die Beine) braucht man sich auch nicht mehr. Der Chef nervt nicht mehr, denn man darf ja nicht zur Arbeit. Die Lebensmittel lässt man sich von Rewe bringen und der Garten ist dann wohl auch egal.
Aber nein, richtig gut ist es doch nicht, es gibt keinen Fußball! Da muss sich der Staat etwas einfallen lassen, so geht das nicht. Die spinnen doch, nur wegen der paar Viren die Bundesliga abzusagen. Haben die da oben überhaupt keinen Verstand mehr?
Es scheint so, als ob nur wenige wirklich kapiert haben, dass man jetzt eben mehr mit und für die Gesellschaft machen muss. Man muss Kinderbetreuungen organisieren, dem Rentner von nebenan den Einkauf machen und sich für seine Mitmenschen interessieren. Schon gar nicht sollte man noch öfter den Quatsch im Internet lesen und womöglich noch glauben. Also, schnell den Computer ausschalten und an die Luft gehen. Wir sehen uns … aber mit Abstand!