8. Mai, Tag der Befreiung

Vor 70 Jahren wurde die Welt vom Nationalsozialismus befreit. Ein Krieg, der mehr als 60 Millionen Opfer forderte, ging zu Ende und die wahnsinnige Idee von Weltherrschaft und Rassentheorien zerbrach. In vielen Orten wurde der Tag gefeiert. Nur noch wenige Zeitzeugen konnten an den Feier- und Gedenkveranstaltungen teilnehmen. Überhaupt nehmen nur wenige Menschen an den Gedenkveranstaltungen teil. Immer weniger scheint der 8. Mai ein Tag zum Nachdenken zu sein. In diesem Jahr hat die Presse berichtet, weil 70 Jahre vergangen sind, schon im nächsten Jahr wird wohl wieder nur am Rande berichtet. Die Veranstaltungen werden gut besucht, wenn sich Prominenz ankündigt. Aber, inzwischen müssen auch schon Kinder und Jugendliche hinbestellt werden, damit nicht nur die Alten an den Gedenkstätten stehen und die streiten auch noch darüber, wer der bessere „Gedenker“ ist.
Es ist nicht nur so, dass weniger Menschen den Kriegsopfern Gedenken, sondern die alten nationalsozialistischen Gedanken keimen langsam wieder auf. Es gibt ein neues Thema, bei dem sich die Rechten zu Wort melden und Eiferer akquirieren. Flüchtlinge!
Die Rechten schüren Ängste. Viele verbinden inzwischen mit dem Wort „Flüchtlinge“ Kriminalität, Sozialschmarotzertum und Beschneidung der eigenen Freiheit. Dabei ist es doch noch nicht so lange her, dass man aus Deutschland vor Verfolgung und Krieg flüchten musste und man froh war, dass andere Länder Flüchtlinge aufnahmen. Heute ist Europa satt und will vom fetten Kuchen nichts abgeben. Über Jahrzehnte profitierten die westlichen Wirtschaftssysteme von der Ausbeutung der Dritten Welt. In der Dritten Welt führte das zum Extremismus und Chaos. Menschen flüchten und die Reichen schlagen ihnen die Tür vor der Nase zu. Und der einfache Mann auf der Straße? Obwohl er sich nur an das Aussehen fremder Menschen gewöhnen müsste und sonst keine Einschränkungen erfahren muss, wehrt er sich gegen die Fremden. Zukünftig wird man mehr Menschen mit einer anderen Hautfarbe und anderer Kleidung sehen. Menschen, die einen Punkt auf der Stirn oder ein Tuch über dem Haar tragen. Da haben sich diese Menschen an die Kleidung von Punks und Mods gewöhnt, an PLO-Tücher und grün, rot oder blau gefärbte Haare. Selbst einige reifere Damen kommen inzwischen mit lilafarbenen Haaren vom Friseur. Aber eine andere Hautfarbe wird nicht akzeptiert. Wie ärmlich seid ihr!

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