
In der Presse war die Nachricht zu lesen, der Zugang zum Bahnhof Eichwalde soll im November fertig sein. Witzbolde fragen dann gleich nach dem Jahr. Aber nein, im November 2024 soll es so weit sein. Die Baugerüsttreppe soll abgebaut werden und man soll über die neuen Treppen und Rampen zum Bahnsteig gelangen. Barrierefrei wird es noch nicht sein, klar ist nicht, ob der Aufzug fertig sein wird.
Die Wände der Unterführung sollen für die Eröffnung auch gestaltet werden. Ähnlich wie die Wände der Rampen soll es ein für Eichwalde geltendes Design geben. Dann geht es wieder los. Selbsternannte Künstler werden die Wände sicher übersprühen. Schon lange ist man von Botschaften oder Bildern abgekommen und verwendet nur noch sogenannte „Tags“. Die Tags stellen einen Schriftzug oder eine Buchstabenreihe dar, mit der sich der Tagger identifiziert und darstellt. Meistens ist es eine Abwandlung des Namens oder Spitznamens und gilt als Wiedererkennungszeichen. Ursprünglich ging es darum, seinen Tag an sehr außergewöhnlichen Stellen anzubringen, zum Beispiel an sehr hohen Gebäuden, wo man nicht so einfach hinkommt. Das ist wohl von der heutigen Jugend nicht mehr zu erwarten. Dicke, picklige Teenager können nicht klettern und haben eben auch keine Fantasie. Sie erwarten bereits Bewunderung, wenn sie ihren Tag an die Wand im Bahnhofstunnel gesprüht haben. Die Steigerung der Einfallslosigkeit ist dann, mit einem breiten Filzstift eine Linie entlang der Rampenwand zu ziehen. Kein Bild, keine Botschaft, nicht einmal ein Tag.
Es bleibt zu hoffen, dass die Bahn die Schmierereien schnell wieder entfernt, damit die Schmierer bald keine Lust mehr haben. Oder, man muss einfach abwarten. Wenn die Schmierer älter werden, dann reizt so ein Filzerstrich auch nicht mehr.