Zur Sache, Herr Bürgermeister!

 

Der Bürgermeister Markus Mücke stellt sich in einem Interview den Fragen der „Redaktion“ Schulzendorferin.de.

 

Schulzendorferin.de: Herr Mücke, was gibt es über den Straßenbau zu berichten?

Mücke: Der Straßenbau ist in Schulzendorf schon ziemlich weit voran geschritten. Inzwischen haben die Menschen auch schon sehen können, dass für den Straßenbau innovative Lösungen gefunden wurden.

Schulzendorferin.de: Welche sind das? 

Mücke: Da möchte ich nur ein Beispiel nennen, das für die Bundesrepublik ein Pilotprojekt darstellt. Man konnte sehen, dass unter den Pflastersteinen Schlauchleitungen verlegt wurden. Diese Schlauchleitungen werden nach Inbetriebnahme der Straßen im Winter mit warmen Wasser gefüllt und stellen damit eine Art Fußbodenheizung dar. Dieses Prinzip ist aus Island bekannt. Damit braucht man zukünftig im Winter nicht mehr auf den Straßen Schnee zu schieben und es wird keine Glatteisgefahr mehr bestehen. 

Schulzendorferin.de: Aber wird dadurch das Projekt nicht unnötig teuer? 

Mücke: Man muss sich eben entscheiden, was man will. Im Winter wird geschimpft, dass die Straßen schneebedeckt sind. Mit dieser Lösung muss man zwar etwas mehr für die Straßen bezahlen, dafür gibt es aber keine Probleme mehr im Winter. 

Schulzendorferin.de: Wann wird mit dem Betrieb der Fußbodenheizung begonnen? 

Mücke: In diesem Jahr wird ja der Winter ausfallen, davon haben Sie sicher schon gehört (Schulzendorferin.de hat darüber berichtet, die Red.). Der Betrieb der Straßenheizung wird dann im Jahr 2012/2013 erstmals beginnen. 

Schulzendorferin.de: Hat denn die Gemeindevertretung diesem Projekt zugestimmt? 

Mücke: Das kann man so genau nicht behaupten. Die Gemeindevertreter werden aber mit dem Ergebnis zufrieden sein. 

Schulzendorferin.de: Das wird doch aber nicht zu einer Verbesserung des Verhältnisses zwischen Ihnen und der Gemeindevertretung führen. 

Mücke: Das Verhältnis ist doch aber schon sehr gut. 

Schulzendorferin.de: Die Äußerungen einzelner Gemeindevertreter lassen aber anderes schließen. 

Mücke: Das wundert mich aber, mit einem großen Teil der Gemeindevertretung pflege ich sehr intensive freundschaftliche Beziehungen. 

Schulzendorferin.de: Können Sie da Beispiele nennen? 

Mücke: ja, natürlich. Mit Herrn Kolberg treffe ich mich regelmäßig zum Mikado Spielen. Während des Spiels schenken wir uns nichts. Aber davor und danach haben wir eine Menge Spaß. Wir denken darüber nach, eine Mannschaft zu bilden und an Meisterschaften teilzunehmen.

Schulzendorferin.de: Gibt es noch weitere Beispiele? 

Mücke: Ja, sicher. Mit Herrn Bäumer gehe ich angeln. Wir sitzen oft stundenlang am Wasser ohne ein Wort zu sagen. Das verbindet. Allerdings hat Herr Bäumer bisher immer mehr gefangen als ich und hatte auch die größten Fische.

Herr Gronau und ich betreiben das Hobby Tontaubenschießen. Das findet in seinem Garten statt. Herr Gronau ist dabei nicht so erfolgreich. Er trifft alles Mögliche, nur nicht die Tontauben. Einige Zugvögel mussten bereits über Schulzendorf die Reise in den Süden beenden.

Das interessanteste Hobby teile ich mit Herrn Puhle. Wir beide betreiben eine Weinbergschneckenzucht. Die Tiere werden für Wettkämpfe trainiert und haben schon einige Preise gewonnen. Herr Puhle entwickelt eine große Ausdauer dabei, die Tiere beim Wettlauf zu beobachten und anzufeuern. 

Schulzendorferin.de: Stört es Sie dann nicht, wenn die Gemeindevertreter schlecht von Ihnen reden? 

Mücke: Nein, ganz und gar nicht. Die veröffentlichten Aussagen sind doch im Vorfeld mit mir abgesprochen. Wir denken uns ein Thema aus, das von einem Gemeindevertreter in die Öffentlichkeit getragen wird, damit die öffentliche Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird. Und im Hintergrund erledige ich eine andere Angelegenheit, die keiner mitbekommt. Oder haben Sie mitbekommen, dass die Straßenheizung eingebaut wurde? Da haben wir die Diskussion über das Ausbauprogramm angezettelt und keiner merkte, was wir in den Straßen gemacht haben. 

Schulzendorferin.de: Aber jetzt haben es doch die Schulzendorfer erfahren. 

Mücke: Jetzt ist schon alles erledigt. Nun kann man nichts mehr ändern. So läuft das in der Politik. 

Schulzendorferin.de: Bedeutet das, dass die großen Ankündigungen, wie „Schulzendorf auf den demografischen Wandel vorbereiten“ und „Agenda 2020“ auch nur Ablenkungsmanöver sind? 

Mücke: Dazu möchte ich mich jetzt nicht äußern. 

Schulzendorferin.de: War die Diskussion um die Schaffung weiterer Stellen im Gemeindeamt auch ein Ablenkungsmanöver? 

Mücke: Nein, die Stellen werden wirklich gebraucht. 

Schulzendorferin.de: Wozu brauchen Sie mehr Personal? 

Mücke: Ich werde eine Flotte mit Drachenbooten aufbauen, für die ich die Personalstärke von 78 Mitarbeitern jetzt auf 140 im nächsten Jahr aufstocken muss. 

Schulzendorferin.de: Die Personalstärke soll fast verdoppelt werden? Warum braucht Schulzendorf eine Drachenbootflotte? 

Mücke: Sie haben doch sicher mitbekommen, dass es jetzt nicht nur vor der Küste von Somalia, sondern auch schon in Berlin Piraten gibt. Die haben bereits das Abgeordnetenhaus von Berlin geentert. Das soll uns in Schulzendorf nicht passieren. 

Schulzendorferin.de: Wie soll man sich das vorstellen? 

Mücke: Ich werde vorerst drei Drachenboote für je 20 Mann Besatzung anschaffen. Die Boote werden im Zeuthener See liegen und dort auch ihr Einsatzgebiet haben. Mit meiner Kollegin Frau Burgschweiger aus Zeuthen, habe ich das bereits besprochen. Sie wird in 2013 auch drei Boote anschaffen.

Die Boote werden im Zeuthener See patrouillieren und mögliche Piratenschiffe aufbringen. 

Schulzendorferin.de: Das hört sich ja spannend an. Was ist denn eigentlich aus der Anzeige gegen Sie wegen der Bedrohung von Gemeindevertretern geworden? 

Mücke: Ich habe mich an die Staatsanwaltschaft gewandt und zu Protokoll gegeben, dass es sich nicht um eine Bedrohung, sondern um eine Erpressung handelte. Während der Sitzung der Gemeindevertretung, als die meisten Gemeindevertreter umgefallen sind, saßen die Lebenspartner und Ehegatten der Gemeindevertreter im Keller des Rathauses gefesselt und gut bewacht. Nachdem die Lebenspartner entführt wurden, habe ich Erpresserbriefe an die Gemeindevertreter geschickt. Die Texte habe ich mit ausgeschnittenen Buchstaben aus Illustrierten erstellt, damit man keine Rückschlüsse auf mich ziehen kann. 

Schulzendorferin.de: Aber jetzt haben Sie sich doch verraten. 

Mücke: Ach was, mich nimmt doch eh keiner mehr ernst. 

Schulzendorferin.de: Herr Mücke, vielen Dank für das Gespräch. 

 

Sehr geehrter Herr Mücke, falls Sie diesen Text gelesen haben und sich wundern, weil Ihnen niemals diese Fragen gestellt wurden und Sie niemals diese Antworten gegeben haben, denken Sie bitte daran, es handelt sich hierbei um Satire! 

Uwe, die Schulzendorferin

Kommentar schreiben

%d Bloggern gefällt das: