Wer braucht Facebook, Twitter usw.?

 Regierungschef Erdogan blockiert Twitter in der Türkei. Das ist natürlich ein nicht tolerierbarer Eingriff in die Medienfreiheit. Aber mal ehrlich, wer braucht Twitter und Facebook?

Man könnte glauben, es wird so viel über Twitter weiter gegeben, damit endlich die Festplatten der NSA platzen. Jede unwichtige Kleinigkeit wird sofort in Sekundenschnelle verbreitet und irgendwo auf der Welt gibt es Trottel, die das lesen. Sie interessieren sich dafür, ob ein B-Promi schlecht geschlafen hat und ob dem Fernsehsternchen das Frühstücksei zu hart war. Davon angesteckt, geben nicht nur Stars, B-Promis, Fernsehsternchen und Einmalkünstler ihre Alltagserlebnisse weiter, sondern auch vollkommen unbedeutende Menschen. DIE SCHULZENDORFERIN hat sich einmal zwei Facebookseiten angeschaut, den Redakteuren stehen noch immer die Zehennägel senkrecht.

Für Michael Wolff war es wohl nicht einfach zu verstehen, was auf seiner Facebookseite unter „Arbeit und Ausbildung“ erfragt wird. Da steht „Humboldt-Universität zu Berlin“. Hat er dort gearbeitet oder eine Ausbildung absolviert? Oder etwa ein Studienfach belegt? Hat er jemals eine brauchbare Qualifikation außer der Fahrerlaubnis erworben? Auf der Facebookseite steht dazu nichts, aber Humboldt-Uni klingt schon einmal toll. Da arbeiten ja auch Hausmeister und Pförtner.

Unter der Uni steht noch Spremberg. Aha, Michael Wolff hat Spremberg gearbeitet. Sein Foto ist auch sehr schön. Naja, vielleicht schon einige Jahre alt. Heute erscheint er recht übergewichtig. Was will uns also Michael Wolff mit seiner Facebookseite mitteilen oder vorgaukeln?

Die zweite tolle Facebookseite präsentiert uns Joachim Kolberg. Einerseits lächelt er auf einem Foto freudig vor einem Feuer, das er doch hoffentlich nicht selbst gelegt hat. Und andererseits sieht man ihn als zerzausten Gequältlächler. Viel schöner sind die Beiträge aus seinem Leben. Vor dem Frühstück liest er Neuigkeiten über „Sex unter Geschwistern“ (etwa in der BILD?) und dann findet man auf der Seite eine Gruppe von Kandidaten, bei denen sich der Herr ganz links in den Schritt greift. Wieder eine Info zum Frühstück diesmal bei „Pommbox“, ist ja auch riesig interessant. Joachim Kolberg trägt zur Allgemeinbildung bei und präsentiert ein Foto mit der Überschrift „auch im Januar … kann Winter sein“. So eine Überraschung! Wollte Joachim Kolberg mit dem Foto zeigen, dass er vor seinem Grundstück keinen Schnee räumt? Schön ist auch noch die Mitteilung vom 31.12.2013: „ hier die letzte Wurst im alten Jahr gegessen. Wie immer lecker und von freundlichem Personal serviert“. Braucht die Welt das wirklich?

1 Kommentar » Schreibe einen Kommentar

Kommentar schreiben

%d Bloggern gefällt das: