Wahlendspurt

Noch eine Woche, dann wird der neue Landrat gewählt. Frau Rieckhof und Herr Herzberger legen sich noch einmal ins Zeug. Ein Flyer und ein Infoheftchen lagen in den Briefkästen und die UBL feiert den 20. Geburtstag und gibt gleichzeitig eine Wahlempfehlung für Herzberger ab. Keiner weiß wer oder was UBL ist, aber offensichtlich sitzen sie im Kreistag und mischen da ordentlich mit.

Frau Rieckhof feiert sich als Landrätin und erklärt, wozu ein Landrat da ist. Auf der Rückseite ihres Flyers wird sie lustig. Sie zeigt eine neue Seite von sich, ein Spaßvogel. Salzgurken dürfen niemals im Kühlschrank fehlen, sagt sie. Ist sie schwanger? Gleich im Anschluss die Gegenfrage, was wird das für ein Interview. Ein Interview ihrer Agentur, eine Vorbereitung für den nächsten Flyer und sie fragt, was das werden soll? Na, das ist doch klar, was das werden soll. Bisher ist sie die klassische Politiker-Wahl-Schiene gefahren und nun möchte sie als lustige Frau von nebenan rüberkommen. Eine Strategie! Ein Verwaltungs-Ass sei sie, sie denkt nach vorn und redet nicht nur. Ach ja, unaufgeregt sei sie ja auch noch und Menschen bringt sie an einen Tisch. Nämlich mit Pflaumenkuchen. In der Diskussion um einen Schulstandort im Norden des Landkreises hat sie die Beteiligten offensichtlich noch nicht zum Pflaumenkuchen eingeladen. Da sind einige Bürgermeister und Kreistagsabgeordnete nicht gut auf sie zu sprechen. Diese Menschen hat sie noch nicht verbunden.

Man merkt, warum ihr Wahlkampf 80000 Euro kosten wird. Ihre Werbeagentur hat schnell erkannt, sie muss noch menschlich wirken, die Wähler, die darauf Wert legen, hat sie noch nicht erreicht. Also, schnell ein Flyer mit dieser Rolle.

Sven Herzberger verteilt keinen Flyer, sondern gleich ein Info-Heftchen. Relativ nüchtern spricht er Themen an, die ihm wichtig sind, und seine Pläne, diese Themen anzugehen. Wer die Wahl ernst nimmt, kann hier Informationen bekommen und ihn dann gut oder nicht gut finden. Er wirkt aber nicht so, als spiele er eine Rolle. Wahrscheinlich ist er wirklich so.

Der AFD-Kandidat spielt erst gar keine Rolle. Man soll ja auch nicht ihn, sondern die Partei wählen. Das geht aber bei dieser Wahl nicht. Nur eine Person wird gewählt. Wer Kotré wählt, wählt nicht die AFD. Falls Kotré als gewählter Landart zurücktreten würde, würde kein anderer Mensch von der AFD die Stelle bekommen. Die Partei hat mit dieser Wahl nichts zu tun. An alle, die es noch nicht wissen: hier geht es um eine Persönlichkeit, einen Repräsentanten! Eine Protestwahl ist das nicht.

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