Verjüngungskur oder Ratlosigkeit?

Die Linke in Königs Wusterhausen hat einen 17- jährigen stellvertretenden Vorsitzenden, der in den Stadtrat will. Die Märkische Allgemeine Zeitung hat über Maurice Fineske berichtet, der neben dem kommunalpolitischen Engagement an seinem Schulabschluss arbeitet. Mit Eifer beschreibt er seine Pläne und hat auch gleich sein persönliches Ziel eröffnet: Der Junge möchte Bürgermeister von Königs Wusterhausen werden! Ob er erst kürzlich bisherige Berufswünsche, wie Kosmonaut oder Lokomotivführer gegen den Bürgermeister eingetauscht hat oder der Wunsch seit je her besteht, konnte nicht ermittelt werden. Ihm sei aber zu wünschen, dass es nicht nur ein Wunsch ist, wie es viele in dem Alter haben und die Realität dann zur Enttäuschung führt.

Beachtlich ist aber schon, dass die Linke den Jungen in den Vorstand wählte. Offensichtlich gibt es keine anderen Kandidaten mehr, die man benennen kann. So sucht man die zukünftigen Würdenträger jetzt schon in den Schulen und Kindergärten.

In Schulzendorf sind für die kommende Kommunalwahl noch keine Kandidaten benannt worden. Man muss sich langsam sputen, denn bald sind Ferien und die Schüler im Urlaub. Man kann sie dann nicht mehr fragen.

Wenigstens hat man für die Landtagswahl im September eine Kandidatin. Claudia Mollenschott, ewige Elternsprecherin in allen erdenklichen Kindereinrichtungen, wurde ja schon frühzeitig als Direktkandidatin nominiert. Auch hier ist es verwunderlich, dass die eher unbekannte Hausfrau für den Landtag aufgestellt wurde. Die einstige Bürgermeisterkandidatin Winnifred Tauche, die in 2017 fast schon widerwillig zur Wahl stand, ist offensichtlich auch nicht bereit, im Namen der Partei die Interessen der Menschen aus Schulzendorf im Landtag zu vertreten. Wer bleibt dann noch für den Gemeinderat am 26. Mai?

Dieses Problem stellt sich ja nicht nur den Linken. Auch die anderen Parteien haben Nachwuchsprobleme. Die SPD hat jetzt einen Vorsitzenden, der wenigstens schon seinen Schulabschluss hat. Die CDU wird weiterhin vom rastlosen, aber wirkungslosen Vorsitzenden Joachim Kolberg angeführt. Die weiteren Parteikollegen tauchen nur noch sporadisch auf. Der Volksverein Bürgerbündnis Freier Wähler ist inzwischen auch überaltert oder jüngere Hoffnungsträger (u 50!) kümmern sich um andere Dinge als den Gemeinderat. Spannend ist, wer als AFD-Kandidat auftreten wird. Die kommenden vier Monate bis zum Wahltag am 26. Mai werden hoffentlich noch Überraschungen hervorbringen.

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