NSA-Spionage auch in Schulzendorf?

 

Die NSA liest die E-Mails der Schulzendorfer und hört auch ihre Telefongespräche ab. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die von der Redaktion DIE SCHULZENDORFERIN in Auftrag gegeben worden ist. Eine große Überraschung ist das nicht. Um so interessanter ist eine weitere Erkenntnis, die im Zuge der Untersuchung so zu sagen als Nebenprodukt aufgetaucht ist. Die Gemeindeverwaltung zeichnet die E-Mails der Gemeindevertreter auf!

Die Gemeindevertreter sowie der Vorsitzende der Gemeindevertretung haben vom Amt Laptops für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt bekommen. Für die Kommunikation wurden für sie E-Mailadressen mit der Domain schulzendorf.de installiert. Diese Domain wird vom Amt verwaltet, das bedeutet, alle E-Mails, die mit dieser Domain verschickt werden, werden automatisch vom Hauptserver der Verwaltung aufgezeichnet und von den Gemeindemitarbeitern ausgewertet. Die Gemeindevertreter, die eine eigene E-Mailadresse nutzen, dürfen sich nicht sicher fühlen. Auch die E-Mails mit einer eigenen Domain werden aufgezeichnet, wenn sie über die Laptops der Gemeinde verschickt werden. Inzwischen hat die Gemeindeverwaltung weiter aufgerüstet und zeichnet alle E-Mails des Ortes auf, in dem alle Internetleitungen angezapft werden.

Die Auswertung dieser E-Mails erfolgt durch Mitarbeiter der Verwaltung, die nicht im Stellenplan auftauchen. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter, die über Pauschalverträge bezahlt werden und deren Gehaltszahlungen lediglich durch den Anstieg der gesamten Personalkosten im Haushaltsplan erkennbar sind. Diese Mitarbeiter sitzen auch nicht im Rathaus, sondern in den Räumen, die vom Rathaus angemietet werden. Zum Schein werden diese Räume als „Außenarchiv“ bezeichnet. Die einzigen Akten, die dort lagern, sind die Aufzeichnungen und Auswertungen der E-Mails der Gemeindevertreter.

Bei den Untersuchungen des E-Mailverkehrs stieß DIE SCHULZENDORFERIN auf einen weiteren Skandal. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einzelne Gemeindevertreter wegen Geheimnisverrats. Nähere Angaben wurden der Redaktion verweigert. Gerüchten zu Folge soll es sich aber um den Gemeindevertreter Hans-Joachim Kollberg (Name von der Redaktion geändert) handeln. Er soll geheime Informationen der Gemeindevertretung an einen Internet-Nerd weitergeleitet haben. Ein Nerd ist nach Wikipedia ein Fachidiot, der besonders in Computerarbeiten vertieft ist und in sozialer Isolation lebt. Nerds sollen auch über einen überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten verfügen, das sei hier aber fraglich. Der Internet-Nerd, der von Kollberg die geheimen Informationen erhalten haben soll, soll ein übergewichtiger Brillenträger ohne sinnvolle Beschäftigung sein, der vereinsamt und mittellos in einem großen Haus in Schulzendorf lebt.

Die Redaktion DIE SCHULZENDORFERIN hat den Bürgermeister Markus Mücke zum Geheimnisverrat befragt. Er hat bestätigt, dass er auch schon einmal von diesem Gerücht gehört habe, könne dies aber nicht offiziell bestätigen. Der mutmaßliche Informationsnehmer sei ihm aber bekannt. Es sei ein rundlicher, blasser Herr, der vorgebe, Journalist zu sein und zuweilen unter Wahrnehmungsstörungen leide. Bis auf kleine betrügerische Handlungen soll er aber vollkommen harmlos sein. Bisher sei nicht bekannt, was er mit den erschlichenen Informationen vor habe.

Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft soll kurz vor dem Abschluss stehen. Politische Gegner sollen bereits über Informationen verfügen und wollen diese in Vorbereitung auf die Gemeindevertreterwahl im nächsten Jahr gezielt einsetzen.

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