
In der vergangenen Woche tagte wieder einmal der Hauptausschuss der Gemeinde Schulzendorf. Der Bürgermeister hat über Flüchtlingszahlen gesprochen, die der Landkreis aufnehmen soll. Gleichzeitig wurden diese Zahlen auf die einzelnen Kommunen herunter gebrochen. Danach soll Schulzendorf im Jahr 2023 insgesamt 96 Flüchtlinge aufnehmen und 29 sogenannte „Rechtswechsler“ mit Wohnraum versorgen. Schulzendorf hat gar keine Gemeindewohnungen und wird deshalb auch keine „Rechtswechsler“ mit Wohnraum versorgen können. Die privaten Wohnungen werden wohl noch mit Flüchtlingen aus der Ukraine belegt sein. Das geht also gar nicht.
Für 96 Flüchtlinge ist schon gar kein Platz. Vor acht Jahren hat man ja in Schulzendorf darüber gesprochen, das alte Rathaus für Flüchtlinge umzubauen. Daraus ist dann nichts geworden. Das alte Rathaus in der Otto-Krien-Straße ist in der Zeit nicht besser geworden. Außerdem steht auf dem Gelände nun auch noch eine Kita. Die einzige Möglichkeit wäre, die Flüchtlinge in der Sporthalle unterzubringen. Dann würden Schulsport und Vereinssport ausfallen. Ja, klar, wenn man sich entscheidet, Flüchtlinge aufzunehmen, geht das nicht ohne persönliche Einbußen. Es ist ein Lippenbekenntnis, wenn man zur Hilfe für Flüchtlinge aufruft und glaubt, das eigene Leben bleibt so wie es war.
Bisher stehen in anderen Gemeinden des Landkreises Immobilien zur Verfügung, um Flüchtlinge aufnehmen zu können. Gerade erst fand in Mittenwalde eine Demonstration der AFD statt, weil dort ein Hostel für die Aufnahme von Flüchtlingen umgebaut werden soll. Schulzendorf wird sich aber nicht ewig wegducken können und hoffen, dass die anderen Gemeinden das schon schaffen. Das Bild der Gemeinde wird sich ändern, wenn die ersten Flüchtlinge in die Sporthalle ziehen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt.