Gemeinderat trennt sich von sachkundigen Bürgern

In der letzten Sitzung des Gemeinderats am 19. Februar hat man gleich drei sachkundige Bürger entlassen. Sachkundige Bürger sollen den Gemeinderat bei der Meinungsbildung fachlich unterstützen. Dazu werden sie extra berufen. Jede Fraktion darf Kandidaten vorschlagen und in der Regel wird ihre Berufung einstimmig beschlossen. Meistens werden Kandidaten vorgeschlagen, die auf der jeweiligen Wahlliste der Fraktionen standen, aber nicht ausreichend Stimmen erhalten haben, um in den Gemeinderat einziehen zu können. Da kann man sich schon fragen, worin die Sachkunde besteht, wenn sie nur nicht gewählt worden sind.

Die AFD und die Leute vom Bürgerbündnis hatten es da schon schwer, denn auf ihren Listen standen nur wenige Kandidaten. Die drei Kandidaten der AFD sind allesamt auch in den Gemeinderat eingezogen. Die von ihnen vorgeschlagenen sachkundigen Bürger waren vorher nicht bekannt. Keiner weiß, warum sie vorgeschlagen wurden, deshalb weiß auch keiner, was sie so besonders drauf haben. Wortbeiträge in den Sitzungen liefern diese Sachkundigen auch selten ab. Naja, vielleicht waren die Themen bisher so oberflächlich, dass sie ihre Sachkunde noch nicht anbringen mussten.

Die Leute vom Bürgerbündnis haben ihren übrig gebliebenen Wahlkandidaten nicht zum sachkundigen Bürger gemacht. Sie haben gleich Kandidaten als sachkundige Bürger benannt, die nicht aus ihrem Verein stammen. Sehr glücklich waren sie mit ihren Entscheidungen dann nun doch nicht, denn sie haben die Abberufungen vorgeschlagen. Zwei Frauen sollen nach nicht einmal einem Jahr ihre Funktion als sachkundige Bürger nicht weiter ausüben. Diese beiden Frauen waren aber nicht unbekannt. Beide wohnen schon ewig in Schulzendorf und sind zu unterschiedlichen Zeiten in Erscheinung getreten. Frau Hartenstein soll eine Zeit lang für die SPD im Gemeinderat gesessen haben. Nur wenige können sich daran erinnern und die wenigen Erinnerungen sollen auch nicht sehr positiv sein. Die nicht einmal zehn Monate als sachkundiger Bürger soll Frau Hartenstein jedenfalls nicht für besonders Kenntnisreiche Beiträge genutzt haben. Die andere ehemalige sachkundige Bürgerin vom Bürgerbündnis ist erst seit wenigen Jahren in Schulzendorf bemerkbar. Frau Prochaska war und ist durch viele Auftritte für wortreiche Beiträge in Einwohnerfragestunden bekannt. Es heißt, dass nicht immer jedem klar ist, was sie da so fragt und ihre Beiträge sollen wohl öfter schon von genervten Stöhnen der Gemeinderäte begleitet worden sein. Sie ist nun auch keine sachkundige Bürgerin mehr, böse Stimmen behaupten, dass sie dafür noch häufiger in Einwohnerfragestunden auftreten wird. Wer versteht das?

Der dritte sachkundige Bürger, der abberufen wurde ist Herr Boll. Der Gastwirt, der auch schon eine Zeit als Gemeinderat verbracht hat, war einer dieser Aufrückerkandidaten, die nicht gewählt wurden und deshalb sachkundiger Bürger wurde. Herr Boll soll aus beruflichen Gründen keine Zeit mehr für diesen Job haben. Man kann gespannt sein, wer nun als Ersatz für diese Kandidaten berufen wird und ob sie Sachkunde und Zeit für diesen Job haben werden.

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