Fluglärmmessung ohne Sinn?

Die MAZ berichtete über die Ergebnisse der Fluglärmmessung an der Grundschule Schulzendorf während des Südbahnbetriebs am Flughafen Schönefeld. Der Gemeinderat hatte den Bürgermeister aufgefordert, sich um das Lärmmessgerät des Landkreises zu kümmern und es während des Südbahnbetriebs an der Grundschule aufstellen zu lassen. Man wollte Messwerte erhalten, die eine Aussage über den zukünftigen Fluglärm des BER an der Grundschule treffen. Schon damals hatte wohl der Bürgermeister Zweifel geäußert, ob die Messwerte tatsächlich eine Aussagekraft haben werden, denn die Starts nach Osten würden nicht einmal über Schulzendorf gehen. Diese Zweifel bestärkte den Gemeinderat umso mehr, unbedingt darauf zu drängen, dieses Lärmmessgerät aufzustellen.

Nun stand es da und hat gemessen. Es gibt Ergebnisse, die man auf der Internetseite der Gemeinde einsehen kann. Die Durchschnittswerte der Fluggeräusche sind oftmals geringer als die anderen Geräusche. Die Spitzenwerte gehen bis zu 70 dB (A) (einmal). Nach dem Südbahnbetrieb wurden weniger Fluglärmereignisse gemessen. Das überrascht jetzt nicht. Die Spitzenwerte sind aber nur wenig niedriger als beim Südbahnbetrieb. Das würde bedeuten, dass der Südbahnbetrieb ohne Starts über Schulzendorf keine höhere Lärmbelastung bringt als sonst. Diese Messung hat keine Erkenntnisse gebracht, die man sich nicht schon selber denken konnte.

Aber, nein. Die Messwerte verursachen einen „dringenden Handlungsbedarf“! Das meint jedenfalls Herbert Burmeister. Es wäre ein beträchtliches Problem offenbart worden, über das man mit dem Flughafen reden müsse. Herbert Burmeister, ehemaliger Bürgermeister von Schulzendorf und engagierter Kämpfer gegen den Flughafen, meint, man muss mit dem Flughafen also über den Lärm sprechen, der seit je her in Schulzendorf herrscht. Ist das das Problem, das offenbart wurde? Oder welches Problem hat er erkannt?

Andere Gemeinderäte sind da entspannter. Joachim Kolberg erkennt keine störende Lärmbelastung. Andreas Körner hatte auch vorher gewusst, dass die Ergebnisse nichts neues bringen werden. Aber solche Zwischenwerte zu haben, sei auch nicht schädlich. Flughafenaktivist Gernot Franke hat sich dazu gar nicht geäußert oder wurde erst gar nicht befragt. Seine Meinung wäre aber interessant.

Sieht Burmeister schon Dämone nur wenn vom Flughafen die Rede ist? Kann er noch Wichtiges von Unwichtigem trennen? Es war schon öfter auffällig, dass Burmeister gerne dramatisiert und Problemchen aufbauscht und Hysterie verbreitet. Am Ende waren doch seine ach so wichtigen Themen meist nur heiße Luft und das große Unglück trat nie ein.

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