
Ob man die Zeitungen aufschlägt oder die Nachrichtensendungen im Fernsehen sieht, das Flüchtlingsthema begegnet einem überall. Im Lokalteil der MAZ findet man sogar drei Beiträge zu diesem Thema, auf der Titelseite der gesamten Zeitung geht es auch um dieses Problem. In Schulzendorf wird natürlich auch heiß über die Aufnahme von Flüchtlingen diskutiert. Es soll sogar schon eine Bürgerinitiative gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in Schulzendorf geben. Die Parteien im Gemeinderat sind zurückhaltender geworden. Haben sie noch im Mai in einer Einwohnerversammlung beteuert, dass man natürlich den Menschen aus den Kriegsgebieten helfen muss, hört es sich heute ganz anders an. Frau Tauche (DIE LINKE) hat im Mai noch gesagt, dass man mit den Bürgern über die Aufnahme von Flüchtlingen sprechen wird, aber die Entscheidung trifft der Gemeinderat. Die eigentlich richtige Aussage über die Machtverhältnisse in der Gemeinde führte zu Protesten. Nun traut man sich nicht mehr, klar Stellung zu beziehen. Obwohl es viele Menschen in Schulzendorf gibt, die nicht nur für die Aufnahme von Flüchtlingen stehen, sondern auch helfen wollen, lassen sich die Lokalpolitiker von den wenigen aber dafür lauten Kritikern beeindrucken. Joachim Kolberg (CDU) zum Beispiel möchte in der Frage der Aufnahme von Flüchtlingen keine Entscheidung treffen. Dies soll an einem „runden Tisch“ geschehen, so wird er in der MAZ vom Samstag zitiert. Der Christdemokrat hat wohl eine eigene Vorstellung von christlicher Nächstenliebe. Die Linken in Schulzendorf sind deutlich zurückhaltender als ihre Freunde in der Bundespolitik. Noch vor einem halben Jahr soll Herbert Burmeister (DIE LINKE) die Leistungen der Gemeinde bei der Aufnahme von Asylbewerbern von einigen Jahren besonders hervor gehoben haben. Jetzt sind die Töne leise. Die Grünen wagen sich etwas hervor. Flüchtlinge aufnehmen ist richtig, aber so viele sollen es auch nicht werden. Hat jemand gehört, was die SPD dazu sagt?
In der nächsten Gemeinderatssitzung wird wieder über Flüchtlinge gesprochen. Es wird ein ganz klares und konsequentes „vielleicht“ erwartet.
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