Ein Jahr Krieg

Der Tag des Angriffs des russischen Aggressors Putin auf die Ukraine hat sich gejährt. Seit einem Jahr beschießt die russische Armee die Bevölkerung, die Energieinfrastruktur, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, Flughäfen und natürlich auch militärische Einrichtungen der Ukraine. Warum?

Es werden viele Gründe genannt. Die Bandbreite der Rechtfertigungen geht von geschichtlichen Territorialansprüchen über Befreiungsfantasien bis zur Vermutung, dass man Nazis aus der Regierung der Ukraine entfernen muss. Man rette die Bevölkerung der Ukraine vor ihrer diktatorischen Regierung. Immerhin soll es ja Volksabstimmungen gegeben haben, nach denen Ukrainer zu Russland gehören wollen.

Putin stellt sich als Retter der Ukraine dar.

Die Schwurbler, die bisher die Existenz von Covid 19 in Frage gestellt haben und eine nicht existierende Impfpflicht bekämpften, haben nach der Aufhebung der Pandemieeinschränkungen Probleme mit ihrer Daseinberechtigung und suchen neue Themen, um vermeintlichen Mainstreamwiderstand zu leisten. Neuerdings schwenken sie russische Fahnen und unterstützen Putin bei seinen imperialistischen Plänen unter dem Deckmantel einer Friedensforderung. Das muss man sich einmal vorstellen, man fordert den Frieden jetzt sofort und damit die Kapitulation der Ukraine. Der Ukraine wird das Recht auf Verteidigung abgesprochen und dreht damit Ursache und Folge um. Nicht der Aggressor soll seinen Angriff beenden und das Nachbarland verlassen, damit Frieden oder wenigstens ein Waffenstillstand eintreten können, sondern der Überfallende soll seinen Widerstand aufgeben, damit Waffen ruhen können. Als ob die russische Armee weiter Bomben schicken müsste, weil ja die Ukrainer so dreist sind, sich auch noch zu wehren.

Verrückte Überzeugung! Die findet man nicht nur bei den Schwurblern, sondern auch in der Politikprominenz. Sahra Wagenknecht, inzwischen bei den Linken nur noch geduldet und aktuell wegen des politischen Einflusses nur als „C- oder D-Politikpromi“ einzuordnen, fordert genau diesen Waffenstillstand, der einer Aufgabe der Ukraine gleichkommt.

Ihr folgt ein Teil der gutbürgerlichen Schicht, weil sie nun an der Aldikasse mehr zahlen müssen und der Strom teurer geworden ist. Nur weil die in der Ukraine sich nicht benehmen können, musste der Russe einmarschieren und die Preise sind gestiegen. Folglich wäre das Problem gelöst, wenn es die Ukraine nicht gäbe.

Leider etwas zu kurz gedacht. Wenn es die Ukraine nicht mehr gäbe, wäre Russland der Nachbar von Polen. Wie lange wäre Polen dann noch Polen?

Nein, die Ukraine muss sich verteidigen können. Und wenn sie dazu Waffen braucht, dann muss man ihr Waffen geben. Keine Waffen darf der bekommen, der angreift. Das ist zurzeit Russland.

Also, ihr Schrägdenker, unsere (Energie) Probleme bestehen, weil Putin angreift und nicht, weil sich die Ukraine verteidigt. Wir sind vom Krieg betroffen, deshalb müssen wir auch leiden. Das wird sich erst wieder ändern, wenn sich Russland aus der Ukraine zurück gezogen hat.

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