Die Stadt Königs Wusterhausen verklagt ehemaligen Bürgermeister

Die Märkische Allgemeine Zeitung meldete in der vergangenen Woche, dass die Stadtverordneten von Königs Wusterhausen vom ehemaligen Bürgermeister Swen Ennullat 100000 Euro haben möchten. Er habe sich während seiner Amtszeit trotz der Beschlüsse der Stadtverordneten nicht um Schulplätze an der Grundschule Zernsdorf gekümmert. Der Bedarf soll schon vor seiner Amtszeit absehbar gewesen sein. Man hatte damals bereits über eine Erweiterung der Schule nachgedacht. Während der Amtszeit des später abgewählten Bürgermeisters zeigte sich der Bedarf immer deutlicher. Ein Aufstellungsbeschluss war der Auftrag für die Verwaltung, für die Plätze zu sorgen. In der Verwaltung soll aber dazu nichts geschehen sein. Chef der Verwaltung ist der Bürgermeister. Entweder haben die Verwaltungsmitarbeiter einfach nicht daran gearbeitet und der Bürgermeister hat davon nichts mitbekommen oder der Verwaltungschef hat bewusst die Arbeit an dem Projekt untersagt. In 2020 war die Situation wohl so prekär, dass die Stadtverordneten die Aufstellung von Klassencontainern beschlossen. Der Bürgermeister hätte wohl gesagt, dass die Planung und Aufstellung zu lange dauern würden. Unter drei Jahren ginge da nichts. Vielleicht hätte er in Schulzendorf nachfragen sollen, da hat man ja mit Klassencontainern Erfahrungen gemacht. Aber was war denn dann seine Alternative?

Den Beschluss der Stadtverordneten hat der damalige Bürgermeister Swen Ennullat beanstandet. Die Beanstandung hat die Kommunalaufsicht nicht akzeptiert. Es mussten Räume in einer freien Schule angemietet werden und die Schüler wurden hin- und wieder zurückgefahren. Die Kosten sollen nun von Ennullat erstattet werden. Solch ein Klageverfahren wird wohl lange dauern. Bis dahin will sich Ennullat im nächsten Jahr in die Stadtverordnetenversammlung wählen lassen. Das spricht für ein sehr ausgeprägtes Selbstwertgefühl und Sendungsbewusstsein. Aus dem Bürgermeisteramt abgewählt, bei der anschließenden Wahl zum Bürgermeister von Königs Wusterhausen verloren und weniger Stimmen als bei der Abwahl erhalten und sich nun wieder zur Wahl stellen. Da muss man sehr von sich überzeugt sein und glauben, die Stadt Königs Wusterhausen braucht ihn, nur die Wähler wissen es noch nicht.

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