Die MAZ veröffentlicht geistige Meisterleistungen aus dem Gemeinderat

Die Märkische Allgemeine Zeitung berichtet inzwischen häufiger über Themen aus dem Raum Schönefeld bis Mittenwalde. Berichte über Schulzendorf, Eichwalde und Zeuthen beinhalten meist auch Zitate der jeweiligen Gemeinderäte. In Schulzendorf werden fast immer Joachim Kolberg und Herbert Burmeister befragt. Vereinzelt äußern sich Andreas Körner und neuerdings auch Winnifred Tauche. Hierbei handelt es sich um die Vorsitzenden der Fraktionen im Gemeinderat und dem Vorsitzenden des Gemeinderats. Die Meinungen vom Bürgerbündnis sind scheinbar weniger interessant und der Kandidat der NPD taucht gar nicht auf.

Nun sind die abgedruckten Äußerungen mehr oder weniger geistreich, auf jeden Fall füllen sie die Seiten der regionalen Zeitung. Jüngstes Beispiel ist der Bericht über die Horterweiterung in Schulzendorf vom vergangenen Freitag. Der Bürgermeister hat informiert, dass sich die Fertigstellung verzögert. Das ist nicht ungewöhnlich, der Bau des BER liegt auch nicht gerade im Zeitplan. Es gab Verzögerungen beim „erweiterten Rohbau“, die Wände standen also nicht rechtzeitig. Joachim Kolberg war klar, dass der Termin nicht zu halten ist. Der selbsternannte Baufachmann spricht von Problemen mit dem Baugrund und dem Aushub. Was hat eigentlich der Aushub mit dem Rohbau zu tun? Verwechselt Kolberg die Meldungen vom Kitabau mit denen vom Hort? Bei der Kita gab es Probleme mit dem Baugrund, bisher führten die aber nicht zu Bauverzögerungen. Bei den vielen Baumaßnahmen kann man schon einmal durcheinander geraten.

Kolberg stellt fest, dass die späte Fertigstellung nicht gut sei! Aha, grandiose Schlussfolgerung!

Man brauche die zwei Klassenräume, die geschaffen werden sollen. Der Hort sollte im November fertig werden, jetzt soll er erst im Januar fertig werden. Das Schuljahr beginnt im September. Kann man die Lösung für die Klassenräume, die bis November gegolten hätte nicht einfach bis zum Januar nutzen?

Dann kommt aber noch eine richtig gute Weisheit von Kolberg: „Wenn das alles nicht fertig wird, bekommen wir das nicht hin.“ Dem Visionär gebührt volle Hochachtung! Es geht noch besser: „Und das Schuljahr beginnt bereits Anfang September (!). Ende Januar sei fast wieder das halbe Schuljahr um.“ Da kennt sich einer aus!

Die anderen wichtigen Gemeinderäte haben aber auch eine Meinung. Winnifred Tauche ist sehr unzufrieden. „Die Sanktionen, die dem Unternehmen auferlegt worden seien, wären viel zu gering, um Druck auszuüben.“ Aha, jetzt muss man Druck ausüben, damit die Firmen schneller arbeiten. Die Firmen sollten sich ein Beispiel an Russland nehmen. Da besorgt man sich mal eben billige Arbeitskräfte aus dem Ausland, beschäftigt sie unter widrigen Bedingungen und schont klappt es. Warum geht das nicht in Schulzendorf?

Andreas Körner hat erkannt, dass es Personalprobleme bei der Baufirma sein müssen, die die Verzögerungen verursacht haben. Konventionalstrafen werden wohl verhängt. Aber Versäumnisse bei der Gemeinde lägen wohl nicht vor. Naja, diese Überzeugung überrascht jetzt nicht. Körner wird eine gewisse Nähe zum Bürgermeister nachgesagt, den wird er wohl nicht kritisieren.

Eigentlich fehlt nur noch ein Statement vom Oberdurchblicker Herbert Burmeister. Die wird uns sicher noch nachgeliefert.

Ein großes Lob an die MAZ. Ohne diese Zeitung würden wir diese tollen Kommentare wohl niemals lesen können.

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