Demonstration mit Lightshow vor dem Rathaus Schulzendorf

In der vergangenen Nacht haben etwa 25 Bürgerrechtsaktivisten vor dem Rathaus in Schulzendorf für mehr Bürgerrechte und Bürgerbeteiligung demonstriert. Ihre Forderungen haben sie mit einer Lightshow an die Fassade des Rathauses projiziert. Dort waren Bilder von Menschen zu sehen, die ohne Informationen und Beteiligungsmöglichkeiten zwangsläufig dumm aus der Wäsche schauen. Die Kritik richtete sich an den Gemeinderat, der seine Entscheidungen hinter verschlossenen Türen trifft und die Menschen nicht teilhaben lässt. Zukünftig möchten die Einwohner des Ortes mitbestimmen, wenn Bastelscheren für die Kita oder Kreide für die Schule angeschafft wird. Es kann nicht sein, dass eine Gruppe von nur 20 Personen über die Dauer der Rotphase der Ampel entscheidet, meint der Bürgerrechtler Reinhard Balduin. Die da oben müssen auf die Stimme des Volkes hören. Inzwischen hat der Bürgerrechtler mit Gleichgesinnten mehrere Interessengemeinschaften gebildet, um sich Gehör zu verschaffen. Fast regelmäßig hält er im Gemeinderat Vorträge über die Ungerechtigkeiten im Ort. Es wird Zeit für eine Reform. Der Gemeinderat soll endlich Sprechstunden für alle Bürger einrichten. Balduin stellt sich vor, dass immer montags alle Einwohner in die Sporthalle kommen sollen und dort den Gemeinderäten sagen, was entschieden werden soll. Die ersten Themen sollten die Beschaffung des Toilettenpapiers für die Sporthalle und die Blumengestaltung des Helgolandplatzes sein.

Balduin kann auf jahrelange Erfahrungen als Bürgerrechtler zurückblicken. Zu DDR-Zeiten saß er lange Zeit für die SED in der Volkskammer. Da konnte er sich direkt um die Wünsche der Bürger kümmern. Man sagt, dass er es geschafft hat, die Bevölkerung mit Bananen und Apfelsinen zu versorgen und endlich die Reisemöglichkeiten zu begrenzen. Man wusste ja gar nicht mehr, wo man seinen Urlaub verbringen sollte, bei der großen Auswahl in der Welt.

Die Illumination des Rathauses wurde von einem Freund des Bürgerrechtlers Balduin entworfen. Es soll sich dabei um einen erfolgreichen Journalisten handeln, der auch schon die Gestaltung von Internetseiten und Werbezetteln von Bürgermeisterkandidatinnen übernommen hat. Das kann man getrost als Merkmal höchster Qualität sehen. Zukünftig werden alle Beschwerden, Petitionen und Deklarationen der Bürgerrechtler von ihm visuell gestaltet.

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