
Die SPD hat in den letzten Wochen wieder eine Menge Häme ertragen müssen. Man wirft ihr Orientierungslosigkeit und fehlende Grundwerte vor. Ständige Führungswechsel und niemand weiß mehr, wofür sie steht. In dieser Zeit lachte sich die CDU ins Fäustchen, verpasste aber, an der eigenen Einstellung zu arbeiten. In Schulzendorf waren die CDU-Anhänger in der vergangenen Jahren schockiert, als sich die CDU unter der Führung von Joachim Kolberg an die Linken hängte und mit ihnen im Gemeinderat eine Art Koalition geschlossen haben. Vollkommenes Unverständnis erntete man, als in 2017 die CDU mit den Linken zusammen eine Bürgermeisterkandidatin stellten. Bestimmt hätte man der CDU verziehen, wenn man keinen geeigneten Kandidaten in den eigenen Reihen hat, aber mit den Linken einen gemeinsamen Kandidaten stellen, das geht gar nicht.
In der Bundespolitik und im Land erklärte die CDU jeweils, keine Regierung mit den Linken zu bilden, für Schulzendorf galt das nicht.
Jetzt blickt die CDU sogar zur AFD. In Thüringen muss sich der Spitzenkandidat andauernd rechtfertigen, denn er möchte Gespräche mit der AFD führen. Einerseits sei die AFD keine demokratische Partei, aber wenn eine Mehrheit winkt, definiert man sein demokratische Einstellung auch gleich wieder anders.
In Schulzendorf ist das nicht anders. CDU-Chef Joachim Kolberg soll enge Kontakte zur AFD haben. Von den Neugemeinderäten der AFD hat er sich erst zum Vorsitzenden des Gemeinderats wählen lassen und jetzt unterstützt er ihre Beschlussvorschläge nicht nur durch Zustimmung, sondern auch durch inhaltliche Ratschläge. Es heißt, er habe intensiven Kontakt zu den AFD-Leuten und bespreche mit ihnen zukünftige Beschlüsse.
Auf wen kann man sich eigentlich noch verlassen? Wer steht noch zu seinen Wurzeln?